Clemens Maria Schreiner in Stainz
Neun Bier- für acht Milchzähne
Geplant war ein Kabarett-Mittwoch, wegen der Erkrankung des Künstlers wurde daraus der vergangene Freitag. Der Besucherfrequenz des Auftritts von Clemens Maria Schreiner tat dies keinen Abbruch. Wohl auch deshalb, weil die Besucher im Programm „Immer ICH“ einen durch und durch authentischen Kabarettisten erwarten durften. Und um exakt diesen Zuspruch ging es dem gebürtigen Leobner, denn „um’s Geld dreht es sich ja nicht“.
Zunächst gab sich Schreiner draufgängerisch, das Fahren bis zum letzten Tanktropfen fand er als russisches Roulette. Noch euphorischer aber ließ ihn das Feiern seines Geburtstages just in der „Hofer Mühle“ werden. Er ließ das „Happy Birthday!“ zu seinem Dreißiger über sich ergehen, um gleich darauf einzugestehen, es mit dem Tag nicht so genau zu nehmen. Eines hatte ihn aber total in Beschlag: der Brief, den er sich mit zehn Jahren selber geschrieben hatte. Zu einer Zeit, als die Biene Maja noch nicht in Frage gestellt wurde und er Kant als eine Wurst wahrgenommen hat.
Eines musste sich der Kabarettist eingestehen: Der Aufmerksamkeitspegel im Alter würde drastisch fallen. „Einen Hashtag krieg‘ ich bestenfalls vom Sachwalter“, war für ihn klar, dass der Film von der ewigen Jugend nicht läuft. „Vielleicht“, so sein Sidestep zu den Langläufern, „hilft mir a Blutaustausch.“
Was blieb – vor der Rapid-Zugabe – nicht aus? Der Brief mit der Auflage, ihn erst 2039 zu öffnen und damit ein lebensbejahendes Ende zu setzen.
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