Nikolaus Harnoncourt kehrte nach Stainz zurück

- Nikolaus Harnoncourt bei der Probenarbeit
- hochgeladen von Gerhard Langmann
Missa in tempore belli von Joseph Haydn: Zwei ausverkaufte Konzertabende in der Pfarrkirche.
In seinem Zyklus der Haydn-Messen hatte sich der Dirigent diesmal für seine Missa in tempore belli entschieden. Ein Werk, das 1796 entstand und die Angst der Menschen vor den Truppen der Französischen Revolution zum Inhalt hat. Es wird - in Anlehnung an militärischen Trommelwirbel - auch Paukenmesse genannt.
Fast schon als Stammpersonal ist die musikalische Ausstattung des Konzerts in Stainz zu bezeichnen. Der Concentus Musicus zeigte sich in gewohnt einfühlsamer Form. Es gelang ihm, die amüsanten Sequenzen des Stücks ebenso fabelhaft auszudrücken wie die exzentrischen und bissigen Passagen. Überhaupt: Aus dieser Ambivalenz des Lachhaften und des Satirischen bezieht die Komposition ihre starke Ausdruckskraft. Brillant fügte sich in dieses Ringen der Arnold-Schoenberg-Chor ein, der nach einem einfühlsam-leisen Beginn im Kyrie in ein lautstarkes Finale im Agnus Dei verfiel und so dem Charakter der Messe Kontur verlieh. Sehr erfreulich: Mit Barbara und Michael Lipp wirkten auch zwei Stainzer als Chormitglieder mit.
An Solostimmen wartete das Stainzer Konzert mit der spanischen Sopranistin Sylvia Schwartz, der Konzertsängerin Elisabeth von Magnus (Mezzosopran) aus Österreich, Daniel Johannsen, dem berühmten österreichischen Bach-Interpreten (Tenor) und Ruben Drole (Bass) aus der Schweiz mit einer stimmstarken Besetzung auf. Nikolaus Harnoncourt (85) zeigte sich trotz seiner Gehbehinderung von guter Konstitution, während der Aufführung entledigte er sich seiner beiden Krücken und nahm auch das Sitzpult nur selten in Verwendung.
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