So werden Abfälle zu Wertstoffen:
Ressourcenpark Sulmtal-Koralm als Qualitätssprung

- Bgm. Karlheinz Schuster, Bgm. Karl Michelitsch, AWV-Obmann Bgm. Franz Silly, LAbg. Bgm. Maria Skazel und Bgm. Josef Waltl (v. l.) ziehen an einem Strang.
- Foto: Josef Fürbass
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Mit einem modernen Erscheinungsbild und hoher Funktionalität ausgestattet, soll an der B 76 zwischen dem Kreisverkehr Wies und Steyeregg der Ressourcenpark Sulmtal-Koralm errichtet werden. „Das ist ein Zukunftsprojekt“, so der Chef des Abfallwirtschaftsverbandes Deutschlandsberg und Bürgermeister von St. Martin im Sulmtal, Franz Silly, unter Hinweis auf den damit verbundenen Nutzen für die Umwelt und die Nachhaltigkeit.
WIES. Für den Neubau des Ressourcenparks Sulmtal-Koralm in Wies wurde ein Architektenwettbewerb gestartet. Mehrere Planungsbüros waren eingeladen, entsprechende Vorschläge zu unterbreiten. Eine Jury aus den fünf beteiligen Gemeinden Bad Schwanberg, Pölfing-Brunn, St. Martin im Sulmtal, St. Peter im Sulmtal und Wies sowie dem Abfallwirtschaftsverband hat sich dabei für den Entwurf von zwei heimischen Unternehmen ausgesprochen: Die Firma HILL in Pölfing-Brunn und das Planungsbüro Kapper in Wies werden das Projekt begleiten.
Fünf Gemeinden – ein Ressourcenpark
Es sind im Bezirk Deutschlandsberg mehrere Konstellationen von Altstoffsammelzentren und Ressourcenparks in Betrieb, in Planung oder in Bau. Nun zieht auch der südliche Teil nach. Fünf Gemeinden treten dabei als Teamplayer auf, Eibiswald ist nicht mehr an Bord.
Nachgefragt bei Bürgermeister LAbg. Andreas Thürschweller bestätigt er, „dass wir uns im Vorfeld die Pläne angesehen haben und es Informationsgespräche gegeben hat, ohne jemals verbindlichen Hintergrund!“ Als es verbindlich werden sollte, habe er in Eibiswald die dafür zuständigen Gremien (Ausschuss und dann den Gemeinderat) damit befasst, „die aus Gründen der Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit entschieden haben, den in Eibiswald bereits bestehenden und auch völlig ausreichenden Ressourcenpark, der alle Vorgaben des Landes Steiermark erfüllen wird, weiter zu nutzen, da der weite Weg nach Wies/Steyeregg nicht vertretbar gewesen wäre. Ein weiteres Argument des Gemeinderates war die Größe unserer Gemeinde.
Mit 152 Quadratkilometer und einer Durchfahrtslänge von rund 35 bis 40 Kilometer (Soboth – Pitschgau Pitschgau – Bischofegg) sind wir als Gemeinde einfach zu groß um keinen eigenen Ressourcenpark zu führen. Die fünf beteiligten Gemeinden kommen zusammen auf rund 250 Quadratkilometer.“ Als Abgeordneter sehe er das Projekt für diese fünf Gemeinden absolut positiv. „Genauso wie in Stainz, Deutschlandsberg, Lannach, wo ja auch eigene Lösungen gefunden wurden.“
Ein zukunftsweisendes Projekt
Die Gemeindevertreter von Bad Schwanberg, Pölfing-Brunn, St. Martin i. S., St. Peter i. S. und Wies bezeichnen den gemeinsamen Bau des Ressourcenparks Sulmtal-Koralm als richtigen Weg. Als Argumente dafür werden beispielsweise die optimale Lage, die Erweiterungsfähigkeit, die Trenntiefe, bürgerfreundliche Öffnungszeiten und fachkundiges Personal genannt. „Das ist genau der Service, den es für die Bevölkerung braucht“, merkt LAbg. Bgm. Maria Skazel an. Und in einem Punkt sind sich ebenfalls alle einig: Abfall gehört ordentlich getrennt und teilweise wiederverwertet. Denn mit dem Restmüll werden leider immer noch viel zu viele Wertstoffe entsorgt.

- Die Planer Manuel Kapper (li.) und Josef Fürpaß machen beim Ressourcenpark Sulmtal-Koralm Teamwork.
- Foto: Josef Fürbass
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Letztendlich ist es auch eine Kostenfrage. „Wenn jeder für sich bauen würde, käme es auch zu teuer“, wirft Waltl ein. „Außerdem würden wir keinen Förderanteil kriegen.“ Für den Standort unmittelbar an der B 76 spricht auch, dass für die Anlieferung bzw. den Abtransport keine Wohngebiete durchfahren werden müssen. Zwischen 80 und 90 Sammelfraktionen sollen im Ressourcenpark übernommen werden.
Die Nettokosten für den Ressourcenpark Sulmtal-Koralm werden mit 3,82 Millionen Euro beziffert. Davon entfallen 3,42 Millionen auf die Aufschließung und den Bau bzw. 400.000 Euro auf die Einrichtung. Nach Abzug einer 20-prozentigen Förderung werden die Kosten bei 3,1 Millionen Euro liegen.
Grundstück gesichert
„Wir haben uns zwischen dem Kreisverkehr und Steyeregg 1,2 Hektar gesichert und sind mit dem Grundstück gut aufgestellt“, berichtet Bürgermeister Josef Waltl. „Die Änderung des Flächenwidmungsplanes ist abgeschlossen. Wasserrechtlich ist alles erledigt. Kanal, Strom und Glasfaser sind in der Nähe. Hinsichtlich der verkehrstechnischen Optimierung (Linksabbiegespur) wurde bereits Kontakt mit der Baubezirksleitung Südweststeiermark aufgenommen.
Von der Grobkonzeption zur Detailplanung
Die Fa. HILL Bauplanung & Baumanagement GmbH und das Planungsbüro Kapper machen dabei gemeinsame Sache. Josef Fürpaß macht die Planungsarbeiten, Manuel Kapper ist für die Ausschreibung und die Projektabwicklung zuständig. „Wir haben uns den Vorgaben angepasst.“ So werde man verstärkt auf Baustoffe (Holz, Ziegel) aus der Region zurückgreifen. Auch Grünflächen, Lärmschutzmaßnahmen und Hochwasserschutz sind wichtige Themen. Der Ressourcenpark Sulmtal-Koralm ist für 15.000 bis 20.000 Einwohner konzipiert.
Zur baulichen Ausstattung werden u. a. eine Sägezahnrampe für zehn Großcontainer (Sperrmüll, Altholz, Alteisen), Beton-Sammelboxen für Baum- und Strauchschnitt, Bauschutt, Baurestmassen), Lager- und Manipulationsflächen, eine Übernahmehalle und ein großer Re-Use-Shop inkl. Lager gehören. Die Verkehrsflächen werden in LKW- und Kundenverkehr getrennt. Gegen eine geringe Gebühr soll man sich auch Fahrzeuge für den Abfalltransport ausleihen können. Auch der Abfallwirtschaftsverband Deutschlandsberg wird hier künftig seinen Sitz haben.
Bürgermeister Franz Silly: „Der Ressourcenpark ist ein Gewinn für alle Gemeinden!“
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