Fünfzig Jahre Flascherlzug
Schaumgebremste Jubiläumsfahrt

Obmann Franz Zettl (li) konnte prominente Gäste willkommen heißen | Foto: Gerhard Langmann
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Eine „normale“ Flascherlzugfahrt? Nicht ganz. Zwar erbrachte der Passagierbetrieb am vergangenen Sonntag nach Corona-Begriffen einen ordentlichen Zuspruch, das Musikanten-Duo Herbert und Stefanie Eberhart sorgte für musikalische Berieselung wie immer, die Hexe Trixika verzauberte die mitfahrenden Kinder und die Crew zeigte sich in der Betreuung der Fahrgäste von ihrer besten Seite.
Und doch: Irgendwie nahm die Intention Jubiläumsfahrt zum 50-Jahre-Bestand als Vergnügungszug von der planmäßigen Fahrt Besitz. „Zwei Waggons sind für die Gründungs- und Vereinsmitglieder reserviert“, verstand Franz Zettl, Obmann des Vereins Freunde der Stainzer Bahn, die Fahrt (leider ohne die auf Inspektion befindliche Dampflok) als Gedenken an die Geburtsstunde des Flascherlzuges als Vergnügungseinrichtung vor fünfzig Jahren. Mit Gernot Becwar, Alfred Kroyß und Rudolf Schliber waren auch einige Männer der ersten Stunde mit an Bord. Gerne machte auch Gerlinde Pohorely, deren Sohn Gerwin fleißig mitgeholfen hatte, die Passage mit. Auch dabei Ing. Friedrich Nechutny, der seine Stainzer Bahn samt Loks, Waggons und Bahnhofanlage im Gartenbauformat schon öfter einem großen Publikum präsentiert hat. „Sie ist ein wichtiger Teil der Stainzer Identität und eine bedeutsame touristische Infrastruktur für das Schilcherland“, fasste Bürgermeister a.D. Fritz Hubmann den heutigen Stellenwert des Flascherlzug zusammen. Am Bahnhof dabei auch Karl Lenz als Redakteur von Radio Steiermark und Stimmwunder Silvio Samoni, eines der jüngsten Vereinsmitglieder. Zwischen dem Kärntner Schlagerstar (er wird auch die „Gartenfreuden“ auf Schloss Stainz besuchen) und den Zugwirten Gabriele und Harald Florian-Schaar besteht eine enge Zusammenarbeit in Sachen Wein.

Festakt erst später

Zu einer großen Jubiläumsfeier, so Franz Zettl, wird es wohl erst im nächsten Jahr, wenn auch der 130-Jahre-Bestand der Stainzer Bahn zelebriert wird, kommen. Ein Blick zurück lohnt sich aber bereits jetzt, kann die aus einer Laune geborene Idee einiger unternehmungslustiger Mitglieder der Närrischen Stainzer Faschingsgilde doch als großer Wurf bezeichnet werden. Die Idee nahm mit der Kontaktaufnahme zur Steirischen Landesbahn immer mehr Kontur an, im Sommer 1971 dampfte der Flascherlzug, von 1951 bis 1981 ausschließlich Güter transportierte, mit den vom Club 760 beigestellten und liebevoll hergerichteten Waggons erstmals hinunter nach Preding. Bereits im ersten Jahr nutzten 1.900 Passagiere das berauschende Angebot. Heute ist die Stainzer Bahn im Eigentum der Marktgemeinde, die rund 25.000 Fahrgäste jährlich begrüßen kann.

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