Shakespeare zu Gast in Wies
Unter dem Titel "Take all my Loves" bringt das Theater im Kürbis Wies 20 Shakespeare Sonette ab 17. November auf die Bühne.
WIES. „Nimm alle meine Lieben, mein Liebster“: So beginnt eines der Liebesgedichte aus der Sonettsammlung von William Shakespeare. Und genau um diese Vielfalt der Liebe geht es auch in der kommenden Produktion des Theaters im Kürbis. "Take all my Loves" bringt ab 17. November 20 Shakespeare Sonette auf die Bühne im Theater im Kürbis. Basierend auf der deutschen Übersetzung von Markus Marti wird nicht nur die Schönheit des ersten Liebestaumels dramatisiert, sondern mit Ängsten, Sehnsüchten, Wut, echtem Vertrauen und falscher Reue viele Nuancen von Liebe und Leben. Es sprechen Junge und Alte, Männer und Frauen, zu Partnern, Freunden, Kindern und sich selbst, bis sich am Schluss sogar die Frage stellt, was stärker ist – die Liebe oder der Tod.
Starke Gefühle und starke Worte
Auch wenn die Sprache den Ausgangspunkt der Aufführung bildet, geht es hier nicht um das Aufsagen oder Vorlesen von Gedichten, sondern um die Verkörperung der in ihnen enthaltenen Gefühle auf der Bühne. Und wie bei Shakespeare die Musik „the food of love“, die Nahrung der Liebe, ist, sind Stimme und Gitarre des Musikerduos Jasmin und Luis ein wesentlicher Bestandteil dieser Bearbeitung.
Zum Hintergrund
Im Jahr 1609 wurden „Shakes-peares Sonnets“ das erste Mal gedruckt – man nimmt aber an, dass sie schon früher geschrieben wurden, schreibt doch ein Zeitgenosse schon 1598 über „Shakespeares gezuckerte Sonette“, die im Manuskript unter Freunden die Runde machen. Wann genau, warum und in welcher Reihenfolge die 154 kurzen Gedichte entstanden ist allerdings unbekannt.
Verführerische Verstrickungen
So wie die Sonette in der Erstausgabe angeordnet sind, ergibt sich aus ihnen eine Geschichte: ein älterer Dichter namens Will richtet den ersten Teil an einen schönen jungen Mann, der er (vielleicht rein platonisch, vielleicht nicht) liebt, die restlichen an eine dunkelhaarige Frau, der er erotisch verfallen ist, die er aber auch verachtet. Ein Dichterrivale macht ihm Konkurrenz um die Gunst des Jünglings und der Bursche selbst fängt ein Verhältnis mit der dunklen Geliebten an.
Konzept und Regie: Michael Sussmann, seit 1992 aktives Mitglied im Kürbis Wies, Darsteller, Regisseur und Initiator des Formats „Theater im Wohnzimmer“.
Es ist eine besondere Herausforderung, mit den Sonetten ein Werk Shakespeares auf die Bühne zu bringen, das ursprünglich nicht für das Theater gedacht war. In intensiver gemeinsamer Arbeit hat das Team 20 Sonette ausgewählt und für das Theater im Kürbis dramatisiert.
Die Termine
Weitere Vorstellungen nach der Premiere am 17. November um 20 Uhr im Theater im Kürbis: 24., 25., 30. November 6. und 7. Dezember je um 20 Uhr sowie am 26. November um 17 Uhr.
www.kuerbis.at
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