Lesung Günter Neuwirth
„Sturm über Triest“ im Café Hubmann

Im Buch vereint: v.l. Peter Nöhrer (StainZeit), Günter Neuwirth, Bianca Angerer (Bibliothek), Florian Hubmann (Buchhandlung)
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  • Im Buch vereint: v.l. Peter Nöhrer (StainZeit), Günter Neuwirth, Bianca Angerer (Bibliothek), Florian Hubmann (Buchhandlung)
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Die Zusammenarbeit von "StainZeit" und Bibliothek Stainz machte es möglich: Autor Günter Neuwirth stellte im Café Hubmann mit "Sturm über Triest" den dritten Teil seiner Triest-Trilogie vor.

Nach „Dampfer ab Triest“ und „Caffè in Triest“ hat der Wahlstainzer mit „Sturm über Triest“ seine Triest-Trilogie – allesamt im Jahr 1907 spielend - fertiggestellt. Spielte sich das erste Buch großteils im Hafen und auf dem Schiff Thalia ab, nahm sich Band 2 der Kaffeehausszene der damaligen k.k. Hafenstadt an. Im dritten Teil steht nun eine von Scirocco und Bora gebeutelte Stadt im Mittelpunkt des Geschehens. Im Rahmen einer Lesung am vergangenen Mittwoch im Café Hubmann gab Günter Neuwirth Einblicke in die monarchische Welt der Agenten. Unverändert auf der Seite der Guten zu finden ist Polizeiinspector Bruno Zabini, der sich in seinem Doppelleben mit gleich zwei Frauen eingelassen hat und dadurch bei seinem Vorgesetzten Direktor Stephan Rathkolb in Ungnade gefallen ist.

Verfolgungsjagd durch Triest

Den Einstieg in das Buch absolvierte Günter Neuwirth mit der Verfolgungsjagd auf den Schiffsbauingenieur Gustav Lainer, dem sich Leopold Freiherr von Baumberg, Obersekretär aus Wien, und sein loyaler Adjutant Koloman Vanek aus Mährisch Ostrau auf die Fersen geheftet haben. „Sie arbeiteten nach keinem Plan“, steht da zu lesen, was den Vorteil mit sich bringt, nicht einschätzbar zu sein. Trotz Sichtkontakt gelingt es den beiden nicht, seiner habhaft zu werden. Der Druck auf den Flüchtenden ist aber enorm, sodass er im vermeintlich sicheren Bahnhofsgelände die Kontrolle verliert und von einem Verschubwaggon auf die Gleise stürzt.

Bruno Zabini wieder im Dienst

Die Szene, in der Direktor Stephan Rathkolb ein klärendes Gespräch mit dem suspendierten Bruno Zabini sucht, nahm der Autor als nächstes an die Reihe. Ob er weiter Polizeibeamter bleiben wolle? Ob sein Gerechtigkeitssinn nach wie vor über der Schlechtigkeit der Menschen stehe? Ob er die Angelegenheit mit Signora Cherini in Ordnung bringen wolle? Frage für Frage tastete sich der Direktor in der Grundhaltung des Polizeiinspectors weiter. Die Absicht, Bruno Zabini wieder in Dienst stellen zu wollen, wurde von der Erkenntnis befeuert, dass sich die Stimmung im Polizeiagenteninstitut seit dem Abgang des Inspectors rapid verschlechtert hat. Dennoch: Es wurde Realität, bei Bruno Zabini wurde die Suspendierung aufgehoben. Die einzige Bedingung: Er sollte seine wissenschaftlichen Kenntnisse an den jungen Polizeiagenten Luigi Bosovich weitergeben.

Viel historisches Wissen

Zwischen den einzelnen Szenen gab Günter Neuwirth Einblick in das Selbstverständnis der k.k. Monarchie-Strukturen. „Triest wählte vor fünfhundert Jahren freiwillig den Anschluss an Österreich“, bezeichnete er die Stadt als Schmelztiegel verschiedener Kulturen mit einem deutschsprechenden Anteil von fünf Prozent. Er ließ dabei ein hohes Ausmaß an historischem Wissen erkennen, das durch ausreichend Recherchearbeit abgerundet wurde. „Die kriminalistische Handlung“, vergaß er nicht zu erwähnen, „ist natürlich von mir eingebettet worden.“
Nach der Lesung hatten die Besucher die Gelegenheit, den „Sturm“ signieren zu lassen und mit nachhause zu nehmen. Der Neuwirth-Bonus: Für jeden Kauf (über die Buchhandlung Hubmann) gab es ein Zusatzbuch gratis. Die gelungene Veranstaltung war als Zusammenarbeit – vielleicht hätte man dazumal Collaboration gesagt - der Kulturinitiative „StainZeit“ und der Bibliothek Stainz angelegt.

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