Bisherige Betreiber am Ende
Tiefkühlhaus Stainz wartet auf neuen Nutzer

Nachnutzer gesucht

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschloss die Tiefkühlgemeinschaft Stainz ihre Auflösung. Obmann Markus Triendl hofft auf einen einschlägigen Interessenten.

Die Entscheidung tut weh, ist aus wirtschaftlichen Gründen aber nachvollziehbar. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember hat sich die Tiefkühlgemeinschaft Stainz aufgelöst. „Der enorme Anstieg der Stromkosten war letztlich ausschlaggebend“, fand Obmann Markus Triendl keine Mehrheit für eine Fortführung. Zur vollen Wahrheit muss gesagt werden, dass das Gebäude, die Einrichtung und die hygienische Infrastruktur einer Sanierung bedürfen. Vorsichtige Schätzungen gehen von einem Bedarf von rund 60.000 Euro aus. „Allerdings“, so Triendl, „für einen einschlägigen Interessenten könnte die Anlage durchaus nutzbar sein.“ Er führt dabei die Kälte-Gewährleistung (Notstromaggregat), die automatische Abtauanlage und die im Vergleich zu einem Haushaltstarif immer noch günstigen Stromkosten von 26 Cent/Kilowattstunde an. Das Gebäude, so seine Überlegung, könnte auch als Archivraum für die Gemeinde oder als Präparationsraum für das Museum verwendet werden.

Wertvolle Einrichtung für die Bevölkerung

Gegründet hat sich die Tiefkühlgemeinschaft Ende der 1950-er-Jahre, zum ersten Obmann wurde Karl Harzl bestellt. Im Jahr 1959 wurde mit dem Bau des Gebäudes begonnen, ein Jahr darauf fand die Eröffnung statt. Der Baugrund wurde von der Forstverwaltung Meran an die Marktgemeinde Stainz verkauft. Die Tiefkühlgemeinschaft besitzt einen Pachtvertrag auf 99 Jahre. Ausgestattet ist das Kühlhaus mit 256 Holzfächern in vier unterschiedlichen Größen von 170 bis 300 Liter. Die Temperatur belief sich auf -18 Grad, der teuerste Tarif betrug 100 Euro pro Jahr, die Gemeinschaft wies rund einhundert Mitglieder auf. Fächer konnten entweder auf eine bestimmte Laufzeit gemietet oder für kurze Zeit geliehen werden. Die Mitglieder kamen aus allen Schichten der Bevölkerung. „Fleischwolf, Hackstock und Arbeitsflächen sind vorhanden“, verriet Markus Triendl, dass früher im Vorkühlraum Fleisch in großen Mengen aufgearbeitet (etwa die Jägerschaft) wurde.

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