Traditionelles Turmblasen vom Rathausbalkon

Still, still, still, wånn’s Kindlein schlafen will. Die Klänge des Bläserquartetts des Musikvereins Stainz klangen hell vom Balkon des Rathauses hinunter auf den Hauptplatz. Der pulsierende Verkehr auf der Straße und die eilenden Schritte auf dem Gehsteig sprachen jedoch eine andere Sprache: Alle Passanten wollten noch schnell ihre Einkäufe erledigen, wollten sich freispielen, um schön langsam wirklich Ruhe, Gelassenheit und Vorfreude einziehen zu lassen.
Eine gute Gelegenheit, für ein paar Augenblicke innezuhalten, bot der Getränkestand des Musikvereins im „Messner-Eck“. Unterschiedlicher hätten die Meinungen nicht sein können. „So richtig will sich das Weihnachtsgefühl bei diesen Temperaturen noch nicht einstellen“, meinte etwa Martin Spieler, der am Stand einen kurzen Halt machte. „Ich werde auch am 24. Dezember wieder lauschen“, fand Margit Kögl hingegen die Plusgrade durchaus kompatibel mit der Botschaft des großen Festes.
Die Musiker passten sich jedenfalls dem Level von neun Grad plus an. Anstatt sich mit Schal, Fingerwärmern oder Lodenrock zu schützen, kamen Wolfgang Wallner, Christian Wallner, Manfred Wallner und Dominik Nöger mit leichter Bekleidung durch. „Wir haben schon manchmal gezittert“, erinnerte sich Manfred Wallner, der Senior des Quartetts, an Auftritte in eisiger Kälte. Da sei, schmunzelte er, die heutige Temperatur doch um einiges angenehmer. Auf die Innigkeit der gespielten Weisen hatte das Wetter ohnehin keinen Einfluss, „Alle Jahre wieder“, „Es wird schon glei dumpa“ und „O du fröhliche“ klangen ergreifend-heimelig wie eh und je.