Deutschlandsberg im Fokus der Forschung
Wanderausstellung zeigt Widerstand gegen Nationalsozialismus

Die Widerstandsgruppe „Kampfgruppe Steiermark“, die 1944/45 im slowenisch-steirischen Grenzgebiet rund um Deutschlandsberg agierte, wurde von den Studierenden Alice Steiner, Anna Sachsenhofer und Thomas Tunariu untersucht.  | Foto: Anagnostopoulos
  • Die Widerstandsgruppe „Kampfgruppe Steiermark“, die 1944/45 im slowenisch-steirischen Grenzgebiet rund um Deutschlandsberg agierte, wurde von den Studierenden Alice Steiner, Anna Sachsenhofer und Thomas Tunariu untersucht.
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  • hochgeladen von Martina Schweiggl

Anlässlich des 75-Jahre-Jubiläums der Befreiung Österreichs durch die Alliierten thematisiert eine Wanderausstellung am Deutschlandsberger Hauptplatz vom 9. bis 21. Juni unter dem Titel "Kampfgruppe Steiermark – Widerstand in der Steiermark, Deutschlandsberg 1938–1945" den Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

Wie hat Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der Steiermark ausgesehen? Wie in Deutschlandsberg? Und was können angehende Architekten dazu beitragen?
Am Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der TU Graz hat sich eine Gruppe Architekturstudierender intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt.
Zum 75 Jahre-Jubiläum der Befreiung Österreichs werden die Ergebnisse ihrer Recherche und Analyse in einer von ihnen kuratierten und gestalteten Ausstellung auch in Deutschlandsberg zu sehen sein.

Vier Fallstudien als Forschungsgrundlage

Die Studierenden haben dabei ein Semester lang anhand von vier exemplarisch ausgewählten Fallstudien in der Steiermark (Graz, Deutschlandsberg, Leoben und Eisenerz) verschiedene Aspekte von Widerstandshandlungen gegen das NS-Regime bearbeitet. Dafür wurden Quellen aus Archiven in Österreich, Frankreich, Deutschland und Slowenien untersucht, historische Dokumente ausgewertet, Orte des Geschehens mit den Mitteln der forensischen Architektur rekonstruiert und schließlich ihre Forschungsergebnisse durch Informationsgraphiken, 3D-Visualisierungen und Modelle visualisiert.

Widerstand im Bezirk

Die Widerstandsgruppe „Kampfgruppe Steiermark“, die 1944/45 im slowenisch-steirischen Grenzgebiet rund um Deutschlandsberg agierte, wurde von den Studierenden Alice Steiner, Anna Sachsenhofer und Thomas Tunariu untersucht. Sie konnten nachzeichnen, wie die Mitglieder der „Kampfgruppe Steiermark“ – gemeinsam mit vor Ort agierenden Partisanen – versuchten durch Sabotageakte und Störaktionen Widerstand gegen das NS-Regime zu leisten. Dabei zeigen die Studierenden nicht nur, dass der Widerstand für viele Mitglieder der „Kampfgruppe Steiermark“ bereits mit den Februarkämpfen 1934 gegen den Faschismus in Österreich begonnen hatte und eine über zehnjährige Emigration quer durch Europa zur Folge hatte; anhand der Ereignisse um ein Gefecht bei Soboth vom 6. März 1945 wird exemplarisch ersichtlich, welch drastische Folgen der Widerstand für die Partisanen und ihre Unterstützer hatte.
In Deutschlandsberg wird die Ausstellung von 9. bis 21. Juni auf dem Hauptplatz (gegenüber der Stadtgalerie) zu sehen sein.
Wegen der Corona-Krise wird die Ausstellung zwar ohne größere Veranstaltung eröffnet werden, aber die Kuratoren melden sich mit einer kurzen Audio-Einführung zu Wort. Mehr dazu auf der Institutsseite: akk.tugraz.at.
Die Einführung kann auch in der Ausstellung durch Einscannen des QR-Codes auf den Displays abgerufen werden.

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