Duftende Dolden als Grundlage für köstlichen Sirup:
Weißer Holunder blüht wieder im Steirerland...

Die weißen Blüten, die hier Luise Jöbstl zeitig am Morgen erntet, sind nicht nur ein herrlicher Blickfang, aus ihnen kann auch köstliches Sirup hergestellt werden. | Foto: Josef Fürbass
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  • Die weißen Blüten, die hier Luise Jöbstl zeitig am Morgen erntet, sind nicht nur ein herrlicher Blickfang, aus ihnen kann auch köstliches Sirup hergestellt werden.
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„Vor dem Holunder soll man den Hut ziehen!“ Diese überlieferte Volksweisheit ist bis heute erhalten geblieben. Die Steiermark ist beim Anbau von Edelholunder führend in Österreich. Doch nicht nur die schwarzen Beeren sind kostbar, auch der weiße Holunder, dessen prächtige Blüte gerade ins Finale geht, findet Verwendung.

(jf). Mit frühsommerlicher Leichtigkeit wiegen sich die Holunderdolden im Wind. Ein Teil von ihnen werden jetzt geerntet, um daraus Sirup herzustellen. Dabei gilt es einiges zu beachten, wie Luise Jöbstl aus Wernersdorf erklärt: „Die Blüten müssen trocken sein, wir achten sehr darauf, dass es den letzten drei Tagen schön war und nicht geregnet hat.“
Von 6 bis 8 Uhr in der Früh wird gepflückt. Wie bei den Heilkräutern sollte man spätestens um 10 Uhr fertig damit sein. Denn wenn die Sonne kommt, machen die Blüten auf und der Blütenstaub „verduftet“ im wahrsten Sinne des Wortes...
„Jede einzelne Blüte wird in die Hand genommen und ganz vorne abgeschnitten“, so Luise Jöbstl. „Wir machen das mit gewöhnlichen Haushaltsscheren.“ Wichtig sei es, nur die Blüten mit möglichst wenig Grünanteilen sprich Stiele zu ernten. „Diese geben wir in Pflückkörbe, die wir uns umgebunden haben. Wenn sie voll sind, wird der Inhalt in kleine Steigen geleert und gelangt in den Kühlraum.“ Parallel dazu wird Kristallzucker mit Hilfe von erhitztem Wasser flüssig gemacht und werden haufenweise Zitronen in Scheiben geschnitten.

Vom duftenden Holundersirup zum prickelnden Schilcherfrizzante...

Das wieder abgekühlte Zuckerwasser kommt in einen Tank und wird mit Blüten und Zitronen schichtenweise aufgefüllt. „Das Ganze muss zum Auslaugen der Düfte und Aromen für ein paar Tage im Kühlraum bleiben. Es wird täglich ein paar mal umgerührt.“ Und wie lässt sich der Geschmack des Sirups beschreiben? „Herrlich! Nach Zitronen und Holunderblüten duftend“, gerät Luise Jöbstl förmlich ins Schwärmen. „Wenn man die Augen schließt, hat man das Gefühl, inmitten einer Holunderanlage zu stehen.“ Diesen prickelnden Genuss kann man auch erleben, wenn man den Schilcherfrizzante „PinkBuco“ verkostet, den die Familie Jöbstl kreiert hat. Ein erfrischendes Sommergetränk für einen gemütlichen Abend auf der Terrasse...

Die weißen Blüten, die hier Luise Jöbstl zeitig am Morgen erntet, sind nicht nur ein herrlicher Blickfang, aus ihnen kann auch köstliches Sirup hergestellt werden. | Foto: Josef Fürbass
Johannes und Luise Jöbstl bei einer duftenden Arbeit: Holunderblüten und Zitronenscheiben werden abwechselnd in den mit Zuckerwasser befüllten Tank geschichtet. Aus dem späteren Sirup entsteht in Kombination mit Schilchergrundwein, versetzt mit Kohlensäure, ein Frizzante namens „PinkBuco“.  | Foto: Josef Fürbass
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