Oldtimer spulten in 29 Stunden 998 Kilometer herunter
Weststeirische Brettljause statt Berliner Weiße

Gruppenbild mit den Gästen aus Deutschland und Franz Mally (vorne links hockend) sowie Franz Wechtitsch (ganz rechts stehend) | Foto: Josef Fürbass
4Bilder
  • Gruppenbild mit den Gästen aus Deutschland und Franz Mally (vorne links hockend) sowie Franz Wechtitsch (ganz rechts stehend)
  • Foto: Josef Fürbass
  • hochgeladen von Josef Fürbass

Zum Löschen gab es zum Glück nichts, begossen wurde hingegen eine wunderbare Freundschaft. Eine Runde aus dem deutschen Landkreis Teltow-Fläming befand sich auf Kurzurlaub in der Steiermark. Die „Einsatzfahrzeuge“, mit denen die Partie rund um Peter Salzger angereist kam, sind auch nicht mehr offiziell im Dienst, wenngleich sie noch allesamt gut in Schuss sind...

(jf). Eine Partie von Freunden aus dem Bundesland Brandenburg, zirka 45 Kilometer südlich von Berlin gelegen, weilte kürzlich in Eibiswald. Es war zweifelsohne kein alltäglicher Ausflug, denn die Gäste sind mit Oldtimer-Fahrzeugen angereist. Die Entstehungsgeschichte zu dieser Nahverähältnis mit der Steiermark hat ihren Ursprung im Zweiten Weltkrieg.
„Johann Salzger, ein Sohn vom vulgo Scheller aus Oberlatein, ist nach dem Krieg in Ostberlin geblieben“, erzählt Franz Mally aus Eibiswald, der gemeinsam mit Franz Wechtitsch den Aufenthalt organisiert hat. Der ehemalige Steirer ist nicht mehr am Leben. Aber sein Sohn Peter ist im Herzen ein überzeugter Österreicher geblieben. Das hat er bei seinen Besuchen – es gibt noch Verwandte in Eibiswald – bereits wiederholt bewiesen. „Nun ist sein Lebenswunsch, mit seiner privaten Feuerwehr-Oldtimer-Flotte in die Heimat seines verstorbenen Vaters zu reisen, in Erfüllung gegangen“, so Mally.
„Mein Vater wurde im Krieg verwundet“, erzählt Peter Salzger. „Als Berlin bombardiert wurde, hat man ihn ins Lazarett nach Blankensee gebracht.“ Später hat er die Liebe fürs Leben gefunden. 29 Stunden lang war die Gruppe unterwegs, knapp 1000 Kilometer wurden mit den Oldtimerfahrzeugen zurückgelegt. Die Familie Wechtitsch lud danach zu einer Buschenschankjause ein. Auch bei der Übergabe des neuen Rüsthauses der FF Eibiswald am Samstag, dem 21. September 2019, schauten die Gäste aus Deutschland vorbei. Und tags darauf konnte man sie beim Oldtimer-Treffen mit Frühschoppen des „Großradler Dieselrossclubs“ beim Anwesen Aichberger in Eibiswald antreffen, bevor es am Montag wieder Richtung Heimat ging.
Insgesamt hüten die Freunde aus Deutschland 60 Oldtimer vom Auto bis zum Moped. „Wir haben manches Stück vor dem Verschrotten gerettet und zu einem Freundschaftspreis erworben“, so Peter Salzger. In seinem Beruf als Elektromeister hat er schon vorher öfter an den Fahrzeugen herumgeschraubt.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.