Wiedererrichtung des Glashafenbrunnens und Gestaltung des Kreisverkehrs
Wies als Schauplatz für Kunst im öffentlichen Raum

Die Künstler Judith Fegerl, Sonia Leimer, Wolfgang Temmel, Joep van Lieshout, Florian Ortkrass und Hannes Koch (vorne von links) legten der Jury (hinten) ihre Konzepte vor. Koch und Ortkrass taten dies zu zweit. | Foto: Josef Fürbass
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  • Die Künstler Judith Fegerl, Sonia Leimer, Wolfgang Temmel, Joep van Lieshout, Florian Ortkrass und Hannes Koch (vorne von links) legten der Jury (hinten) ihre Konzepte vor. Koch und Ortkrass taten dies zu zweit.
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Die Marktgemeinde Wies hat sich in den letzten Jahren über Initiative der Kulturinitiative Kürbis als Zentrum für Kunst im öffentlichen Raum positioniert. Nun soll im Kreisverkehr an der B 76, der Radlpassbundesstraße, das markanteste Projekt realisiert werden, Fünf internationale Künstler wurden eingeladen, um ihre Vorschläge zu präsentieren.

(jf). Ob die fiktive Umbenennung von Plätzen, der 1000-jährige Spiegel, die „Nur für...“-Sitzbänke und Schlupfglocke im Rathauspark – Kunst im öffentlichen Raum kann man in Wies an vielen Orten begegnen. Auch die alten Silos bei der Schlosstenne Burgstall, die Fassaden der Volksschule, des Bahnhofs und eines Transformators reihen sich in die Liste der Kunstaktionen ein. Der Kreis setzt sich fort. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn an einer wichtigen Verkehrsdrehscheibe soll bis Oktober dieses Jahres ein weiteres Kunstwerk im öffentlichen Raum entstehen.
Der Kreisverkehr mit sechs Einfahrten, der im Jahr 2006 an einer stark frequentierten Achse eröffnet wurde, hat die Form einer Ellipse und ist einer der größten in der Region. Er hat an der längeren Seite einen Durchmesser von 37 m und an der kürzeren Seite einen Durchmesser von 25 m. Für dessen Gestaltung hat die Altgemeinde Wies einen Teil der Fusionsmittel in Höhe von rund 163.000 Euro, die sie vom Land erhalten hat, zweckgewidmet. „In der Gemeinderatssitzung vom 2. Dezember 2014 wurde mehrheitlich beschlossen, das Geld für die Wiedererrichtung des Glashafenbrunnens beim Wohnhaus in der Altenmarkter Straße 12 und 14 (Alte Wieser Hütte als Zentrum der Glasindustrie) und für die künstlerische Gestaltung des Kreisverkehrs zu verwenden", führt Bürgermeister Josef Waltl aus.
Im Herbst des Vorjahres wurde der Wettbewerb für den Kreisverkehr ausgeschrieben. Dazu Bürgermeister Waltl: „Die gesamten Kosten für die Ausschreibung sowie das Honorar für die fünf Künstlerinnen und Künstler hat das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark am Universalmuseum Joanneum getragen.“

Ein Künstlerlokalaugenschein in Wies

Im Herbst hat es auch eine Begehung gegeben. „Alle Künstler waren da, sie haben sich Wies angesehen“, erzählt der Ortschef. „Wir sind sogar auf die Alm gefahren, damit sich die Gäste ein Bild von unserer Großgemeinde machen können.“ Die Damen und Herren haben auch Unterlagen bekommen. „Denn das Kunstwerk soll ja einen Bezug zu Wies haben.“
Am 18. März fand nun im Rathaussaal die Jurysitzung des geladenen Wettbewerbs statt. Dabei haben Judith Fegerl, Sonia Leimer, beide aus Wien, der Wieser Wolfgang Temmel, Joep van Lieshout (Atelier van Lieshout, Niederlande), Florian Ortkrass und Hannes Koch (beide Random International, Deutschland) ihre künstlerischen Konzepte vorgestellt. Mit Powerpointpräsentation, Entwürfen, Plakaten, kleinen Modellen. Im Anschluss entschied die Jury über das Gewinnerprojekt.

Die fünf Stimmen der Jury

Die Jury setzte sich aus Bürgermeister Josef Waltl, dem Ausschuss Tourismus & Kultur (Vorsitzender Daniel Schuster, Cornelia Waltl, Josef Müller, Franz Jöbstl, Theresia Koch, Andreas Brodschneider), der Kulturinitiative Kürbis (Karl Posch, Wolfgang Pollanz), Elisabeth Fiedler (Leitung Kunst im öffentlichen Raum Steiermark) und Till Briegleb (Süddeutsche Zeitung, art Kunstmagazin) zusammen. „Die Entscheidung und weitere Vorgangsweise wird mit dem Gemeinderat abgestimmt“, betont Josef Waltl. „Unser Budget beträgt 100.000 Euro, wobei der Großteil, 80 bis 85 Prozent, auf das Objekt entfällt. Das Künstlerhonorar bewegt sich zwischen 15 und 20 Prozent.“ Der Leiter der Baubezirksleitung Südweststeiermark, Wolfgang Fehleisen, stand der Jurysitzung beratend zur Seite. „Damit das Kunstwerk kompatibel mit der Verkehrssicherheit und dem Straßenverkehr ist“, erklärt Waltl. „Die Marktgemeinde Wies muss einen Vertrag über die Nutzung des Kreisverkehrs mit dem Land Steiermark abschließen.“
Besondere Herausforderung für die Gestaltung ist die ellipsenförmige Gestalt und die Größe (zirka 700 Quadratmeter) des Kreisverkehrs. „Das ist ein Bauplatz für ein Einfamilienwohnhaus. Die Dimension des Kunstwerkes muss dementsprechend was hergeben“, räumt Waltl ein. „Wir wollen nicht das Gleiche, was andere machen. Es soll nicht nur für Wies, sondern für die Region etwas Einzigartiges sein!“
Die Präsentation der künstlerischen Gestaltung des Kreisverkehrs soll am 25. April, mit Beginn um 19 Uhr im GH Köppl erfolgen. Im April sollen auch die Verträge mit Land und Künstler abgeschlossen sowie die Bauverhandlungen eingeleitete werden.

Fotos: Josef Fürbass

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