Deutschlandsberg als Modellregion
Wo der Auerhahn noch balzt

Der Auerhahn als "Charaktervogel der Westeiermark": Eine positive Beeinflussung des rückläufigen Auerwildbestandes durch Lebensraum-Wiedergewinnung ist das primäre Ziel des Vorzeigeprojekts.  | Foto: Krinner
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  • Der Auerhahn als "Charaktervogel der Westeiermark": Eine positive Beeinflussung des rückläufigen Auerwildbestandes durch Lebensraum-Wiedergewinnung ist das primäre Ziel des Vorzeigeprojekts.
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Vom Reinischkogel bis Soboth: Mit einem Vorzeigeprojekt soll der Auerwild-Bestand im Bezirk gesichert werden.

DEUTSCHLANDSBERG. Mit dem Projekt "Modellregion Auerwildlebensraum" setzt der Jagdbezirk Deutschlandsberg nicht nur auf die Erweiterung der Naturkompetenz, sondern forciert auch die Lebensraumsicherung und -Wiedergewinnung" des scheuen Hühnervogels.

Belege für Auerwild gefunden

"In insgesamt 15 Revieren wurden die Örtlichkeiten mit Auerwildvorkommen besichtigt. Erfreulicherweise konnten auch Belege für Auerwild gefunden werden", erzählt der Deutschlandsberger Bezirksjägermeister OSR Johann Krinner. Gemeinsam mit dem Wildbiologen Hubert Zeiler sowie den Projektberatern und Oberförstern Helmut Fladenhofer und Hubert Niedereder sowie Forstverwalter Thomas Kieler zeigt er sich für das Vorzeigeprojekt zuständig.

Vernetzung als Grundlage

"Die betreuten Reviere bilden im geographischen Verbund sehr gute Voraussetzungen für die Erweiterung bzw. Instandhaltung der Trittsteine, um eine Vernetzung der Auerwildlebensräume zu gewährleisten", erklärt Krinner. Denn: „Haben die inselartigen Flecken, an denen das Auerwild vorkommt, keine Verbindung mehr zueinander, so reißt das Netz an Bestand“, ergänzt Hubert Zeiler.
Grundlegend für den Erfolg des Projekts sei eine gute Zusammenarbeit mit den jeweiligen Waldeigentümern, für welche es eine finanzielle Unterstützung der Steirischen Landesjägerschaft gibt, um Eingriffe zu Gunsten des Auerwildes bzw. dessen Lebensraum zuzulassen bzw. durchzuführen. "Nach einer Besichtigung der Auerwildlebensräume am Rosen- und Reinischkogel (Forstverwaltung Franz Meran) durch interessierte Revierinhaber und Jäger wurde mit fleißiger Arbeit begonnen", freut sich Krinner.

Interessierte Revierinhaber und Jäger besichtigten die Auerwildlebensräume am Rosen- und Reinischkogel (Forstverwaltung Meran).  | Foto: KK
  • Interessierte Revierinhaber und Jäger besichtigten die Auerwildlebensräume am Rosen- und Reinischkogel (Forstverwaltung Meran).
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Nun seien alle beantragten Projekte abgeschlossen und die Förderungen der Landesjägerschaft ausbezahlt. Die Beteiligten arbeiteten mit Begeisterung mit und es konnten auch schon Teilerfolge erzielt werden. So konnte zum Beispiel bei einer Revierbegehung auf einer frisch angelegten Flugschneise Auerwildlosung gesichtet werden.
„Wir haben in der letzten Saison gesehen, dass die Vögel rasch auf gesetzte Maßnahmen reagieren, nun müssen wir einfach dranbleiben, damit die Wälder wieder Auerhahn-gerechter werden“, sagt der Wildbiologe Hubert Zeiler, der im Auerhahn den „Charaktervogel der Weststeiermark“ sieht.

„Der Auerhahn ist der Charaktervogel der Weststeiermark, den wir erhalten wollen.“
Wildbiologe Hubert Zeiler

Weitere Maßnahmen im Herbst

Deshalb werden im Herbst 2020 weitere Maßnahmen besprochen und in Angriff genommen. Ein besonderes Anliegen ist der Arbeitsgruppe die Öffentlichkeitsarbeit. "So ist geplant, dass wir mit Volksschulen und NMS aus dem Bezirk DLB durch die Auerwildlebensräume wandern und so den Kindern diese Wildart und ihre Bedürfnisse an den Lebensraum näherbringen", informiert Bezirksjägermeister Krinner, der stolz darauf ist, dass "die Tätigkeiten in der Modellregion Deutschlandsberg auch über die Bezirksgrenzen hinaus genau beobachtet werden, wo man die gewonnenen Erfahrungen anwendet."  Exkursionen und Erfahrungsaustausch mit anderen Auerwildregionen dienen großräumig dazu, dem Auerwild wieder auf die Schwingen zu helfen.

Die "Modellregion Auerwildlebensraum - Bezirk Deutschlandsberg" hat sich Folgendes zum Ziel gesetzt:

  • Positive Beeinflussung des rückläufigen Auerwildbestandes durch Lebensraum-Wiedergewinnung
  • Erhaltung des regionalen Kulturgutes
  • Bewahrung der Artenvielfalt (landeskulturelles Interesse)
  • Schaffung von „Trittsteinen“ im Lebensraumverbund
  • Naturraummanagement zur Erhaltung von Auerwild
  • „Schützen durch Nützen“
  • Wissenschaftliche Begleitung

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