Der Bekanntheitsgrad steigt

- NAbg. Beppo Muchitsch im Gespräch mit Redakteur Harald Almer. TT&K
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In einem Sommergespräch sprach NAbg. Beppo Muchitsch mit dem leitenden WOCHE-Redakteur Harald Almer über verschiedene Themen der Region.
WOCHE: Die südweststeirsichen Infrastrukturprojekte L 601 Neu und HAST hengsberg sind umstritten. Wie schätzen Sie die Realisierung ein?
Muchitsch: Die L 601 Neu ist ein großer Brocken. Es gilt die Zeit zu nutzen, um sich auf eine Variante mit allen Beteiligten von Bürgerinitiative, Gemeinden und dem Land zu einigen. Erst danach können nächste Schritte folgen. Wichtig ist, dass wir ein fertiges und abgestimmtes Projekt am Tisch haben, das in budgetär nicht angespannten Zeiten umgesetzt wird. Die Vorplanung zur HAST Hengsberg wird noch im Herbst beim Verkehrsministerium zur Genehmigung eingereicht.
WOCHE: Thema Gemeindezusammenlegungen. Gibt es schon einen Zeitplan und was macht man mit Bürgermeistern, die davon nichts wissen wollen?
Muchitsch: Die Landesregierung hat eine Projektgruppe eingesetzt. Wenn es mit der freiwilligen Zusammenlegung nichts wird, weil einige Bürgermeister glauben, ihr Sessel ist das Allheilmittel für die Bevölkerung, muss man nach Kriterien per Landesgesetz ab 2015 die Gemeinden zusammenlegen. Es wird aber auch Kleingemeinden geben, die auch in Zukunft aufgrund ihrer Lage oder organisatorischen Entfernung zu Nachbargemeinden die Eigenständigkeit behalten müssen, wie zum Beispiel Bergdörfer. Das ist meine persönliche Meinung und dazu stehe ich.
WOCHE: Wie geht es den Menschen in der Region? Die Arbeitslosenzahlen sinken, trotzdem herrscht Unzufriedenheit. Welche Sorgen und Ängste werden zu Ihnen gebracht?
Muchistsch: Wir jammern auf einem sehr hohen Niveau. International ist Österreich in allen vergleichbaren Beschäftiungs-, Wirtschafts- und Sozialdaten im Spitzenfeld. Trotzdem gibt es auch bei uns soziale Härtefälle und Schicksale, wo die Politik gefordert ist.
WOCHE: Wien - Graz - Leibnitz und Deutschlandsberg. Wie koordiniert ein NAbg. seine Zeit, damit sich das alles ausgeht?
Muchitsch: Das ist eine große Herausforderung. Wegen des Nationalratsmandates müssen die Wien-Termine vorrangig behandelt werden. Jene Zeit, die zwischen diesen Terminen und an Wochenenden zur Verfügung steht, wird für die Steiermark geplant. Ich versuche dabei in einer Funktionsperiode die verschiedensten Veranstaltungen in allen 88 Gemeinden zu besuchen. Das geht nur, weil meine Familie dafür sehr viel Verständnis zeigt. Insgesamt fahre ich selbst rund 85.000 Kilometer im Jahr.
WOCHE: Wie geht es einem Abgeordneten als „wilder Steirer“ in Wien?
Muchitsch: Zwischen Landes- und Bundesinteressen gibt es unterschiedliche Wertigkeiten, je nachdem, welche man vertreten soll. Ich habe und werde auch in Zukunft, egal ob in Graz oder in Wien, meine persönliche Meinung zu den verschiedensten Themen vertreten und lautstark einbringen. Das Image eines „Tascherlträgers“ oder „unüberzeugten Ja-Sagers“ war und wird nie mein Ziel sein. Das wird meiner Partei bei mir auch nicht gelingen. Vorher verlasse ich die Politik, weil mir Rückgrat und Authentizität in der Politik wichtig ist.
WOCHE: Welche Projekte in den Bezirken stehen für den Herbst an, wo Muchitsch eingebunden ist?
Muchitsch: Bitte stellen Sie die Frage anders und zwar, wo ich nicht eingebunden bin. Realität ist, dass ich bei allen Projekten, in denen man sich Unterstützung auf Landes-, aber vor allem Bundesebene erwartet, kontaktiert werde. Egal ob aus den Bereichen Beschäftigung, Familie, Wohnen, Umwelt, Bildung, Wirtschaft, Verkehr und Kultur.
WOCHE: Wie sieht Ihre persönliche Bilanz im Halbjahr 2011 aus?
Muchitsch: Viele Projekte sind auf Schiene und unsere Region erlebt einen Aufschwung. Ich glaube, dass ich politisch gewachsen bin. Themen, Ideen und Reaktionen werden von mir klarer und unmissverständlicher formuliert. Der Bekanntheitsgrad ist durch das Angreifen von „heißen“ Themen wahrscheinlich gestiegen. Der Kontakt zu den Menschen ist für mich das Wichtigste.
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