Leserbrief

Statement „Lage und Entwicklung der Marktgemeinde Pölfing-Brunn“

Die ersten Großprojekte der Marktgemeinde in den Jahren 2000 und 2001 wurden vom Gemeinderat in der Grundausbaustufe noch einstimmig beschlossen. Mit weiteren Großprojekten, die nicht mehr einstimmig, aber dennoch mit Mehrheit vom gewählten Gemeinderat beschlossen wurden – hat man sich dann übernommen, da sie vom Land nicht mitgetragen wurden. Aus meiner Sicht können auf unterschiedlichen Seiten und Ebenen Verfehlungen festgestellt werden. So erfolgte etwa die Kontrolle der Gemeinde jedenfalls zu lasch, zu wenig nachhaltig und absolut zu spät.

Der Kommissär ist jetzt der letzte Ausweg aus dem finanziellen Debakel. Er muss sich keiner Wiederwahl stellen und hat damit die Möglichkeit auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Die zu setzenden Maßnahmen werden die Bevölkerung aber hart treffen. Wie in jeder kritischen Phase eines Unternehmens müssen auch hier Entscheidungen schnell und wahrscheinlich nicht zum Vorteil der Gemeinde getroffen werden. Das wird dem – ohnehin kaum mehr vorhandenen Gemeindevermögen – nachhaltig schaden. Die Verfehlungen der letzten Jahre, werden für die Bevölkerung noch Jahrzehnte zu spüren sein.

Dem Kommissär stehe ich gerne als Informationsgeber zur Verfügung, mit dem ich mein Wissen über und Erfahrungen in der Gemeinde teilen möchte, wenn er mich mit konkreten Fragen befasst. In einer Funktion werde ich aber sicher nicht mehr zur Verfügung stehen. Es ist jetzt wichtig, dass der Kommissär unbeeinflusst von bisherigen Entscheidungsträgern und unabhängig arbeiten kann. Nur so kann er die anstehenden Zielsetzungen erreichen.

Aus meiner Sicht beweist dieser Fall, dass eine Reform der (zahnlosen) Steiermärkischen Gemeindeordnung seit langem angezeigt ist. So muss etwa die Kameralistik durch eine moderne doppelte Buchführung ersetzt werden und es müssen endlich effektive Sanktionsmechanismen verankert werden.

Werner J. Harnisch
25.5.2013

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Landeshauptmann Christopher Drexler holt Eh-renamtliche vor den Vorhang. Bis 20 Juni kann man jemanden nominieren, dessen Einsatz Anerkennung verdient" | Foto: Land Steiermark

Kommentar
Ehrenamt? Ehrensache!

Leistung und Sicherheit gehören zu den wichtigsten Grundsätzen unserer Politik. Das Ehrenamt bildet diese besonders gut ab. In Zeiten, in denen oft von Spaltung gesprochen wird, ist das ehrenamtliche Engagement vieler Steirerinnen und Steirer ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und das ‚Gute‘ in unserer Gesellschaft. Sie stellen das Gemeinwohl vor persönliche Befindlichkeiten, stärken mit ihrem Einsatz das Miteinander und übernehmen Verantwortung. Ob Rettung, Feuerwehr, Blasmusik oder...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.