PVÖ-Bezirksorganisation Deutschlandsberg: Frühjahrsinformationstagung 2012

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Am 30. 4. 2012 hielt die Bezirksorganisation Deutschlandsberg des Pensionistenverbandes ihre diesjährige Frühjahrsinformationstagung im Gasthof Stöcklpeter ab. Altbürgermeister Ing. Hubert Zingler konnte als Vorsitzender der Bezirksorganisation den Abgeordneten zum Nationalrat Josef „Beppo“ Muchitsch, den Landessekretär des PVÖ-Steiermark Mag. Herbert Grabner, die Mitglieder des Bezirksausschusses und die Vorsitzenden mit den Funktionären ihrer Ortsgruppen herzlich begrüßen und willkommen heißen. Beste Genesungswünsche sandte der Vorsitzende an seinen Stellvertreter Alois Högler und an den Vorsitzenden der Ortsgruppe Hörmsdorf Johann Woch, die sich beide einer Operation unterziehen mussten. Besonders erfreut zeigte sich Zingler über das Kommen des neuen Vorsitzenden der Ortsgruppe Schwanberg, Franz Held mit seinem Team. Im Anschluss an die Begrüßung ersuchte Vorsitzender Zingler NAbg. Beppo Muchitsch um seine Stellungnahme zur derzeitigen politischen Situation von Bund, Land, Gemeinden und eine Erläuterung des gerade zum Abschluss gekommenen Stabilisierungspaketes 2012. Im Besonderen werden die bisherigen Ergebnisse des Untersuchungsausschusses diskutiert – offenbar wird von einigen die Staatskasse als Selbstbedienungsladen betrachtet, die Einführung des Familienregresses bei Aufenthalten in Altersheimen, der 1,0 und 0,8 Prozentige Abschlag bei den Pensionen, ferner wurde auch an den exorbitant hohen Managergagen sowie Abfertigungen Kritik geübt. Wieder sind es im Besonderen die Pensionisten, die den Gürtel enger schnallen müssen.
NAbg. Beppo Muchitsch bedankte sich für die Einladung und nahm in seiner bekannt offenen Art sehr ausführlich Stellung zu den gestellten Anfragen. Das brennendste Thema der Bundesregierung war in letzter Zeit sicher der Abschluss des Stabilitätspaketes, wobei es zwangsläufig viele Lösungsmöglich-keiten gegeben hat, die bei einer Einzellösung von jedem anders gelöst worden wäre, so aber bei manchem Punkt aufgrund der vorliegenden Mehrheitsverhältnisse Kompromisse eingegangen werden mussten. Eines steht aber mit Sicherheit fest: Der Finanzhaushalt Österreichs muss in Ordnung gebracht werden und vieles konnte unter Einflussnahme der SPÖ abgeschwächt bzw. verhindert werden. Nach wie vor haben wir ein vorbildliches Gesundheitssystem und um dieses und weitere Sozial-leistungen erhalten zu können wird nach weiteren Wegen gesucht werden müssen die finanziellen Mittel dafür aufzubringen. Es leben in Österreich 75.000 Menschen die mehr als eine Million Euro auf einem österreichischen Bankkonto liegen haben und wenn man von denen einen Beitrag von 0,5 Prozent einheben würde, so wären dies 5000,- Euro Vermögenverlust des Betroffenen, der verkraftbar sein müsste. Deswegen wird auch keiner der Millionäre Österreich verlassen, wie das von ÖVP-Seite immer wieder zu hören ist. Entgegenwirken konnte die SPÖ auch bei einer vorgesehenen dreiprozentigen Erhöhung der Mehrwertsteuer, die gerade die Leute mit niedrigen Einkommen getroffen hätte und auch die Einbußen der PensionistInnen konnten in Grenzen gehalten werden, wobei ein Solidarbeitrag zum Stabilitätspaket auch von der älteren Generation geleistet wird. Bis zur Neuwahl im nächsten Jahr wird man von der Koalition keine großen Sprünge mehr erwarten dürfen, denn zu sehr ist die ÖVP mit innerparteilichen Problemen beschäftigt. Zur Situation im Land Steiermark begrüßt es NAbg. Muchitsch, dass Reformen endlich in Angriff genommen werden und meinte, dass alle zu treffenden Entscheidungen nur dann wirklich sinnbringend sind, wenn sie zum Vorteil der betroffenen Bevölkerung getroffen werden. Zu den Gemeindesituationen meinte Muchitsch nur, dass Zusammenlegungen sicher dort sinnvoll seien, wo man eigentlich ja schon durch Verbauungen zusammengewachsen sei. Die Sicherung der Schulen, Kindergärten und der gesamten Infrastrukturen wird so leichter zu bewältigen sein. Bezüglich eines Termines für die Neuwahl ist Beppo Muchitsch überzeugt, dass es zu keiner Vorverlegung kommen wird. Zum Schluss seiner Ausführungen dankte der Abgeordnete nochmals für die Einladung und stellte sich noch einer angeregt geführten Diskussion. Vorsitzender Ing. Zingler dankte für die offenen Worte von Beppo Muchitsch und hob sein volksnahes Auftreten hervor.
Im Bericht der Bezirksorganisation verwies Vorsitzender Ing. Hubert Zingler auf die Unzufriedenheit der Ortsgruppen in Bezug auf die Aufteilung der Mitgliedsbeiträge. Auch für ihn als Vorsitzender sei es nicht angenehm ständigen Kritiken ausgeliefert zu sein und in dieser Richtung nichts Positives erreichen zu können. Als alternativen Vorschlag gibt es nur eine Beitragserhöhung in den Raum zu stellen, die aber auch von den Mitgliedern kaum mehr angenommen werden wird. Das Geld in den Kassen wird immer rarer und auch die Mitglieder können es sich immer weniger leisten, aktiv am Vereinsgeschehen teilzunehmen. So forderte der Vorsitzende einmal mehr auf, Gegenmaßnahmen zur kritischen Situation der Pensionisten zu fordern und nicht in Resignation zu verfallen. „Wir brauchen die Werterhaltung der Pensionen, die Erhaltung des Gesundheitssystems und nicht einen Weg zum Dreiklassensystem, die Einführung einer Pflegeversicherung nach Ablauf des bis 2016 verlängerten Pflegefonds, eine Steuerentlastung durch herabsetzen der ersten Steuerstufe, die Einführung einer Reichensteuer. Um aber all das mit Nachdruck fordern zu können, brauchen wir auch mehr Mitglieder!“ In der Folge berichtete Bezirkskassier Adolf Kummer von der Kassenprüfung durch den Landesverband, bei der die Kassenführung das Prädikat „vorzüglich“ erhielt. Mit dem Dank an alle Subkassiere beendete der Kassier seine Ausführung. Abschließend dankte Vorsitzender Zingler allen FunktionärInnen für deren ehrenamtliche und verantwortungsvolle Tätigkeiten.
Landessekretär Mag. Herbert Grabner sprach seinen Dank für die erfolgte Einladung aus und nahm zu den Problemstellungen in den Ortsgruppen Stellung. Eine Erhöhung von Zuteilungen aus den Mitgliedsbeiträgen sei bei reeller Betrachtung eben wirklich nur durch Beitragserhöhungen zu realisieren. Sehr kostenintensiv wirkt die Herausgabe der Verbandszeitung „Unsere Generation“, die derzeit zehn Mal im Jahr kostenlos an alle Mitglieder verteilt wird. Ob eine weitere Reduzierung der Ausgaben sinnvoll ist, kann bei einer entsprechenden Antragstellung geprüft werden. Man wird auch in den Ortsgruppen vermehrt nach Bedarfen aus dem Mitgliederbereich suchen müssen. Finanzielle Unterstützungen gibt es nach Antragstellung aus dem Unter-stützungsfond oder bei Sportaktivitäten nach Rechnungslegung aus der Sportför-derung. Für das Erfassen der Jahresberichte sollten aus den Ortsgruppen die E-Mail-Adressen der zuständigen Ausschussmitglieder an den Landesverband gemeldet werden, um den Versand der nötigen Formulare direkt abwickeln zu können. Mit dem Wunsche auf weitere gute Zusammenarbeit beendete Mag. Grabner seine Ausführungen.
Vorsitzender Ing. Hubert Zingler dankte allen Vortragenden für deren Beiträge sowie allen Teilnehmern an der Veranstaltung für deren Aufmerksamkeit und das Kommen. Mit einem gemeinsamen Mittagessen, das trotz des normalerweise abgehaltenen Ruhetages pünktlich serviert und bestens zubereitet war, wurde die Frühjahrsinformationstagung 2012 zum Abschluss gebracht.

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