Die Jugend für höhere Aufgaben fit machen
Im JAZ West sollen die Nachwuchsspieler technisch, taktisch und mental ausgebildet werden. Welchen Aufwand es braucht, damit den Jugendlichen überhaupt dieses Betätigungsfeld geboten werden kann, weiß Koordinator Markus Sommersguter.
„Vor sieben oder acht Jahren hat der DSC sogar weniger Kinder gehabt als jetzt.“ Markus Sommersguter kann mit Stolz von einer erfolgreichen Arbeit im JAZ West in den letzten Jahren berichten. Der Deutschlandsberger Jugendleiter hat im 2013 gegründeten Nachwuchszentrum, bestehend aus DSC, Frauental, Groß St. Florian und Bad Gams, die gesamte Koordination und Organisation über. Er ist so oft wie möglich bei Trainings und Matches dabei, steht in ständigem Austausch mit den Verantwortlichen der vier Vereine und allen Trainern. „Wir haben ein Jugendkonzept, wo es für jeden ein Leitbild gibt“, erklärt er. „Wenn da was nicht passt, rede ich mit den Trainern über die Inhalte.“ Sportliche Erfolge sieht er als ein kleine Resultate der Arbeit an, wichtig sei im JAZ aber in erste Linie die technische und taktische Ausbildung der Spieler. Darin sieht Sommersguter auch die große Herausforderung aller Vereine in den nächsten Jahren, die Jungen für den Erwachsenenfußball dementsprechend auszubilden. Auch mental. „Ab der U15 ungefähr ist das ein ganz starker Beitrag, weil das viele im Kopf nicht schaffen“, so Sommersguter. „Da kommt es sicherlich noch stärker auf den Trainer an. Wie er die Mannschaft erreicht, sie motivieren kann und vor allem wie er es ihnen erklären kann, damit sie verstehen, um was es geht.“
Harter Verdienst der Trainer
Die Trainer im JAZ West erhalten neben technischen Vorgaben fürs Training auch interne Trainerfortbildungen mit dem Ziel, die Jungs für eine Kampfmannschaft fit zu machen. „Man braucht einen Trainer, der mit Jungen gut kann und auf sie eingeht und jemanden, der den Jungen den Weg vorzeigt und sie begleitet, egal welcher Verein“, denkt Sommersguter. „Nur schert sich das keiner, weil es sehr aufwendig ist.“ Knapp 240 Jugendliche trainieren derzeit im JAZ, rund 170 davon kommen vom DSC. Damit das überhaupt möglich, leisten die Trainer selbst einen riesigen Aufwand. Im unteren Bereich hat Heinz Radmüller, darüber Michael Hirtl die Anwerbung der Kinder angetrieben, was in Zeiten wie diesen kein leichtes Geschäft ist. „Von selber kommen kaum welche“, erzählt Sommersguter. „Früher waren es zehn pro Jahr, heute vier oder fünf. Brauchen tust du aber 20, damit das Radl weiterläuft.“ Durch die Arbeit der Trainer hat man im letzten Jahr mindestens so viele dazubekommen, berichtet der Jugendleiter. „Also wenn engagierte Leute dahinter sind, die einen gewissen Aufwand betreiben, dann geht schon was.“ Dieses Engagement braucht es auch, um den Spielbetrieb zu ermöglichen. Ein Viertel des Budgets besteht aus Mitgliedsbeiträgen, ein weiteres Viertel aus der Nachwuchsförderung der Gemeinde, 50% bringen die Verantwortlichen selbst durch Veranstaltungen wie Hallenturniere, Mini-WM oder Super Kids Cup aber auch Sponsoren auf.
JAZ im Mittelpunkt
Auch wenn man als Ziel die Ausbildung für oben hat, sieht das JAZ in seinem Tun auch einen sozialen Auftrag. „In Deutschlandsberg sind rund 200 Kinder am Platz und das dreimal die Woche“, so Sommersguter. „Die Plattform, für die Jugend ein ordentliches Betätigungsfeld zu haben, muss es geben.“ Dahinter steckt ein riesiger Aufwand über das ganze Jahr hinweg, in den letzten Jahren hat Sommersguter mit seinem Team auch versucht die Kooperation auszubauen. „Es ist sehr schwierig, weil immer noch dieses engstirnige Denken da ist“, meint er. Er sieht das JAZ West als zukünftigen Mittelpunkt im Bezirk, wo die Spieler hingehen werden, da man als einziger Leistungsklasse spielt. „Eines ist aber auch klar“, sagt er. "Die Nachwuchsarbeit muss im ganzen Bezirk aufrecht erhalten werden, damit eine breite Basis auch für die Zukunft gelegt ist."
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