Corona-Pause seit einem Jahr
Kein „Ippon“ für die Judosektion Stainz

Freude auf ein Wiedersehen bei Christa Schimpel

Für mehr als ein Hineinschnuppern in das Training in der ersten März-Woche des vergangenen Jahres reichte es für die Mitglieder der Judosektion Stainz nicht. Nach nur zwei Einheiten wurde der Turnsaal von der Marktgemeinde gesperrt. „Alle Kämpfer/innen waren voll motiviert“, hoffte Cheftrainerin Christa Schimpel (35) auf eine baldige Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes.
Die Hoffnung erwies sich jedoch als trügerisch. Gerade als Sportart mit Körperkontakt und mit ständig wechselnden Trainingspartnern wurden beim Judo ganz strenge Regeln angelegt. Konkret bedeutete das eine mehrmonatige Pause, denn als sich die Bestimmungen in der warmen Jahreszeit lockerten, begann für die Judosektion die Sommerpause. Wie wurde die Zeit des Trainingsverbotes überbrückt? „Wir haben vom Verband Trainingsvideos bekommen“, versorgte Schimpel ihre Schützlinge mit Übungen, Trainingsaufgaben und technischem Anschauungsunterricht. Die - wie die Trainerin anhand der Rückmeldungen feststellte – bei ihren durchwegs jungen Judokas kein Hit waren.
Mit dem neuen Schuljahr wurde der Trainingsbetrieb wieder freigegeben. Allerdings mit strikten Vorgaben wie Anwesenheitsliste, Gruppengröße maximal zehn Personen, kein Durchmischen der Gruppen, Fieber messen, Hände- und Mattendesinfektion. „Immer gegen denselben Partner zu kämpfen, ist nicht lustig“, fiel es Christa Schimpel und ihrem Trainerteam schwer, die Begeisterung hoch zu halten. Wenig später fiel sie auf den Nullpunkt: Der nächste Lockdown unterband jede sportliche Aktivität. „Über Telefon und Whatsapp haben wir den Kontakt gehalten“, empfanden die Mitglieder das sportliche Aus auch als Killer der sozialen Kontakte.

Besuchstour zu den Mitgliedern

Um nicht ganz auf den persönlichen Kontakt verzichten zu müssen, unternahm die Trainerin eine Rundfahrt zu allen Mitgliedern (immerhin mehr als vierzig), um wenigstens über den Gartenzaun ein paar freundschaftliche Worte („Du bist aber kräftig gewachsen.“) zu wechseln. Etwas Genaueres über einen Wiederbeginn konnte sie bei diesen Stippvisiten aber nicht deponieren. „Wir rechnen“, so ihre Einschätzung, „dass es erst im heurigen Herbst wieder im Normalbetrieb losgehen kann.“
Ein Hoffnungsschimmer für den Jugendsport: Ab sofort wäre Training nach sehr strikten Vorgaben im Freien möglich. Die Praxis erweist sich jedoch als großes Hindernis. Während Sportarten wie Tennis oder Fußball ohne viel Ausrüstung auskommen, bedarf es im Judo einer mehrteiligen Matte. Größte Einschränkung bleibt aber das Trainingsverbot in der Gruppe. „Bundesliga, Leistungszentren und Kaderkämpfer dürfen voll trainieren“, findet Christa Schimpel den Ausschluss der Vereine nicht ganz nachvollziehbar. Besonders, da Kinder in der Schule zweimal wöchentlich getestet werden.
Mit dem Trainingsbetrieb fielen auch Veranstaltungen wie Saisonabschlussfeier, Sommerkurs, Turniere, Weststeirercup, Gürtelkurs oder Weihnachtsfeier der Absage zum Opfer. „Einen Mitgliedskurs haben wir nicht vorgeschrieben“, hofft Christa Schimpel, dass sie beim Wiederbeginn des Sportbetriebes wieder alle Mitglieder begrüßen kann. Dass sie im Training wieder mit den Basics anfangen muss, nimmt sie gerne in Kauf.

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