Puch-Steg
Über 50 Teilnehmende beim Benefiz-Eisschwimmen von Claudia Müller

- Voll motiviert in das kühle Nass
- hochgeladen von Gerhard Langmann
Ernst nach etlichen Vorbereitungstrainings: Beim Puch-Steg stiegen über 50 Eisschwimmer in das Wasser der 4,9 Grad kühlen Mur. Jeder zurückgelegte Meter wurde gewertet, der Erlös kommt der kleinen Juliana zugute.
STAINZ/GRAZ. Ein Jahr ohne Benefizaktion geht für Extremsportlerin und Eisschwimmerin Claudia Müller aus Stallhof nicht. Trat sie früher auf dem Hauptplatz oder beim Adventmarkt in Stainz für sozial benachteiligte Menschen in die Pedale, verlagerte sie ihr Tun unter dem Motto „Wir schwimmen – du hülfst“ seit 2021 in das kalte Wasser der Mur. Durch mehrere Trainingsschwimmen an den Sonntagen davor machte sie Gleichgesinnte für den Tag X einsatzbereit. Als Adressatin hat sie sich heuer die kleine Juliana ausgesucht, die mit einer Fehlbildung der rechten Gesichtshälfte auf die Welt gekommen ist, welche nur durch chirurgische Operationen einigermaßen korrigiert werden kann. Juliana und ihre Eltern konnten wegen einer anstehenden Operation in Salzburg nicht dabei sein. „Die Eltern waren bisher einfach immer im Spital“, fand Oma Gerda Zehetleitner die Aktion von Claudia Müller unbeschreiblich wertvoll, gibt sie dem gesamten Umfeld doch eine große Menge an Energie.
Viele freiwillige Helfer
„Ich bin total überwältigt“, hieß Claudia Müller die vielen Eisschwimmer am Puch-Steg willkommen. Sie versuchte sich als Dichterin, indem sie das „an apple a day, keeps the doctor away“ schlichtweg in ein „a Eisbod am Tog, holtet in Dokta ob“ umtextete. Vor acht Wochen, so die Stallhoferin, habe die Vorbereitung bei rund zwölf, 13 Grad Lufttemperatur begonnen. Bei immer weniger Temperatur seien immer mehr Mitschwimmer zu den Trainings gekommen. „Ich denke, die Motivation hat gewirkt“, bedankte sie sich bei Ehemann Günter, Mama Sigrid Kurej, Claudia Oswald-Schulze, Mitstreiterin Andrea Nechutny-Knoll und allen Mitwirkenden für ihr Engagement. Der mit Applaus verstärkte Dank ging an die Schwimmfreunde aus Altenwörth, die ein Saunazelt zur freien Benützung mitgebracht hatten. „Es ist eine ungemein menschliche Sache“, streute Sportstadtrat Kurt Hohensinner der Organisatorin Rosen für ihr soziales Engagement, das im konkreten Fall einem beeinträchtigten kleinen Mädchen zugutekomme. Willkommen hieß Claudia Müller auch Stainz-Bürgermeister Karl Bohnstingl, der trotz Erkältung angereist war.
Murüberquerung inklusive
Noch schnell ein gemeinsames Eisschwimmerfoto und dann ging es hinein in das 4,9 Grad kühle Wasser der Mur. „Nur nicht übernehmen“, hatte Claudia Müller den Teilnehmern mit auf den Weg gegeben. Das galt gleichermaßen für die Arrivierten, die mit Boje sogleich eine Überquerung samt Rückweg in Angriff nahmen, und die Vorsichtigen, die sich im 30-m-Bereich vom Ufer außerhalb der Wasserströmung aufhielten. Jeder zurückgelegte Meter wurde dabei dem sozialen Zweck gewidmet. Ihre aufmerksamen Augen offen hatte die Mannschaft der Österreichischen Wasserrettung, Stützpunkt Kalsdorf, mit Leiter Jürgen Jöbstl und das Grüne Kreuz Steiermark mit RK Heinz Wipfler und Manuel Palfner. Zum Glück brauchte keine der genannten Organisationen einzugreifen. Ein paar abschließende Stimmen: "Es bringt ein absolutes Höchstgefühl", verriet Astrid Muster, nach dem Eisschwimmen ein anderer Mensch zu sein. "Ich wurde von meiner Freundin Babsi motiviert", gab Julia Gruber an, es probiert und als voll belebend erfahren zu haben.
Fortsetzung und Abschluss zum Eisschwimmtag: die Spendenübergabe an die Eltern von Klein-Juliana am 7. Jänner um 13.30 Uhr beim Puch-Steg.
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