Bio-Wein langsam im Vormarsch

Heinz Köstenbauer | Foto: Mempör
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(cme). "Bio" ist immer mehr auf dem Vormarsch, auch beim Weinbau. Im Bezirk Deutschlandsberg ist der Trend allerdings noch nicht ganz angekommen. Heinz Köstenbauer vom Bio-Verband "Bio Ernte Steiermark" schildert die Situation: "Die meisten, die das machen, sind schon lange dabei, denn es ist eine große Herausforderung. In der Weststeiermark gibt es mehr Niederschlag als im Süden, was die Pflanzen pilzanfälliger macht. Und: 80 Prozent des Weinanbaus im Bezirk Deutschlandsberg entfallen auf den Schilcher, der ebenfalls eher pilzanfällig ist." Zwar gibt es gegen den Befall auch Bio-Mittel, ein hoher Ertrag ist aber schwer zu erreichen.

Bis zu 65 Prozent weniger
Generell muss man beim Bio-Weinbau mit etwa 65 Prozent weniger Ertrag rechnen, als beim konventionellen Weinbau. "Selbst mit höheren Preisen und Förderungen ist das kaum aufzuwiegen", so Köstenbauer. Der St. Peterer (St. Peter i.S.) arbeitet als Bio-Berater in der Steiermark; er sieht Bio-Wein in Deutschlandsberg noch nicht als Wirtschaftsfaktor. In der Gesamtsteiermark habe sich aber schon einiges getan: "Sechs Prozent des Weinbaus sind bereits bio. Das sind 280 von 4400 Hektar." Der Bezirk liegt etwas darunter, bei vier Prozent (20 von 500 Hektar). Das Wachstumspotential sei also da, so Köstenbauer, allerdings müssten sich die neuen, pilzwiderstandsfähigen Sorten – die sich geschmacklich von den bekannten unterscheiden – bei den Kunden erst durchsetzen.

Daten & Fakten

In den letzten sechs bis sieben Jahren ist der Anteil an Bio-Weinbauflächen in der Steiermark gestiegen. Bio-Weinbau unterscheidet sich vom konventionellen Weinbau unter anderem durch den Verzicht auf chemische Spritzmittel und Dünger. Außerdem versucht man statt Spritzmitteln natürliche Pflanzenstärkungsmittel einzusetzen, damit die Pflanzen stärker und so für Schädlinge weniger anfällig sind.

Heinz Köstenbauer | Foto: Mempör
Im Bio-Weingarten wird auf vielfältige Begrünung gesetzt, um möglichst viele Nützlinge anzulocken. | Foto: Sabrina Dreisiebner-Lanz
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