Die Urmutter der Schnäpse

Waltraud Jöbstl im "Brennkesselmuseum" – die teils historischen Stücke hat sie alle selbst aufgespürt. | Foto: Mempör
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WIES. "Bei uns ist immer schon gebrannt worden, aber nur für den Hausgebrauch", erinnert sich Waltraud Jöbstl heute. Als die Familie aber vor 30 Jahren einen Hof ankaufte, der einen Brennkessel enthielt, war ein Unternehmen geboren. Es besteht aus Brennerei und Weinkellerei, die zwei Generationen der Familie gemeinsam betreiben. Sechs Kinder hat Waltraud Jöbstl zur Welt gebracht, vier sind im Betrieb tätig.

Die Philosophie ist klar auf die Region ausgerichtet. Die Rohstoffe stammen größtenteils aus eigenem Anbau der Familienhöfe und werden naturnah bzw. biologisch angebaut. Heraus kommt "die steirische Antwort auf Whiskey und Cognac", wie Waltraud Jöbstl es formuliert. Aber auch die Verpackung zählt: Für die Jöbstl-Brände werden immer wieder eigene Flaschen kreiert, sogar Reproduktionen der örtlichen historischen Glashütten sind im Programm.

Deren historische Vorbilder, alte Brennkessel und vieles mehr sind im "Brennkesselmuseum" zu bewundern. Es wird auch der nächsten Generation vermitteln, was die Brennerei ausmacht – wenngleich Waltraud Jöbstl selbst sich noch nicht zurückziehen möchte. "Ich will als Urmutter im Geschehen dabei sein", sagt sie. "Ich habe gelernt, dass, wenn man stehenbleibt, das Lebenswerk keinen Sinn mehr hat. Wenn du dich nicht selber behauptest, schaffst du es nicht."

Diese Überzeugung treibt sie bis heute an, sagt sie, und natürlich die Liebe zum Handwerk selbst – von der Frucht bis zur Verpackung. Und bis hin zum Erfolg: "Wenn man auf etwas viel Energie verwendet, ist es das Größte, zu sehen, dass es bei anderen ankommt und geschätzt wird."

Mehr Porträts aus der Serie "Unsere Unternehmer" finden Sie hier.

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