Startschuss für das Laßnitztal
Das Laßnitztal soll in Zukunft ein lebendiger Wirtschaftsstandort werden.
Ein neuer Knotenpunkt-Bahnhof im Schilcherland, ein Gewerbegebiet mit produzierenden Betrieben, Arbeitsplätze, Zuzug – so in etwa sehen die Visionen aus, die hinter der Laßnitztal GmbH stehen. Fünf Partner haben sich dafür zusammengeschlossen: Groß St. Florian, Unterbergla, Deutschlandsberg, das Regionalmanagement Südweststeiermark und die Kleinregion Sulmtal-Koralm.
Sie wollen das Laßnitztal bis hinein ins Leibenfeld "entwickeln", also dafür sorgen, dass sich interessierte Unternehmen möglichst schnell und einfach ansiedeln können. Zwar hat die Stadt Deutschlandsberg im Leibenfeld bereits große Flächen angekauft, bei den restlichen Flächen liegt aber noch viel Überzeugungsarbeit vor den Verantwortlichen. In zehn Jahren wird die Koralmbahn mit dem neuen Bahnhof in Unterbergla fertig gestellt, bis dahin will die Laßnitztal GmbH ihre Ziele erreichen.
Arbeitsplätze schaffen
Von der Entwicklung des Gebietes erwartet man sich immerhin, dass mehr Arbeitsplätze in der Region entstehen und das Umland der Gewerbegebiete sich als attraktiver Wohnstandort etablieren kann. "Der Erhalt des gewohnten Lebensumfeldes der Bürger ist ein großes Ziel. Gerade im Hinblick auf Infrastruktur und Entwicklungsprojekte brauchen wir aber eine Schwerpunktsetzung, welche von Land, Gemeinden und Region getragen wird", sagte Landeshauptmann Franz Voves bei der Präsentation der Laßnitztal GmbH beim künftigen Standort des neuen Bahnhofs in Unterbergla.
Kommunalsteuer wird auf Gemeinden aufgeteilt
Auch Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann kam für die Vorstellung der Laßnitztal GmbH nach Unterbergla. Es freue ihn, "dass die Region sich ihrer Stärken bewusst ist und daran arbeitet, diese auszubauen, um ein Top-Standort zu werden", so Buchmann. Nun müsse man das Entwicklungsprojekt vorantreiben, um später eine Vermarktung mit Unterstützung des Landes starten zu können.
Bei dieser Vermarktung wird es darum gehen, Firmen anzusprechen, die sich eventuell im Laßnitztal niederlassen wollen. Bereits jetzt ist man dafür auf internationalen Messen unterwegs. Auch, was mit den Einnahmen durch die Betriebsansiedelungen einmal passieren wird, ist bereits geklärt: Die Gemeinden haben sich auf ein Kommunalsteuersplitting geeinigt, durch das die Konkurrenz zwischen den kleinen Gemeinden ein Ende haben soll. Die Kommunalsteuer, die die beteiligte Region durch neue Unternehmen einnimmt, wird nach den Anteilen der Gemeinden an der Laßnitztal GmbH aufgeteilt. "So profitieren alle", betonte der Deutschlandsberger Bürgermeister Josef Wallner.
Grundlagen schaffen
In der Region hat man für das Projekt über die Parteigrenzen hinweg zusammengearbeitet. Sowohl ÖVP-Bezirksobmann Manfred Kainz, als auch SPÖ-Bezirksobmann Walter Kröpfl betonten, wie wichtig die neue Infrastruktur für die gesamte Region sei. "Die Bahn wird nicht genug sein", so Kröpfl, "wir müssen weiter Druck für eine L601 neu machen. Wir brauchen eine ordentliche Zubringerstraße." Kainz will im Laßnitztal auch auf grüne Energie setzen, etwa mit einem "grünen Bahnhof".
Für darüber hinausgehende Infrastruktur – etwa schnelles Breitbandinternet – gibt es noch keine konkreten Pläne. Aber, so LH Franz Voves: "Dem Land ist klar, dass man etwas tun muss, um diese Jahrhundertchance zu nutzen." Es stehe außer Frage, dass die Gemeindereferenten das Projekt "in jeder Hinsicht" unterstützen werden.
Daten & Fakten
Fast zehn Jahre haben die Beteiligten am Konzept für die Laßnitztal Entwicklungs GmbH gearbeitet, bevor man heuer eine Einigung präsentieren konnte. Koordiniert wurde der Prozess vom Regionalmanagement Südweststeiermark und der Baubezirksleitung. Als Geschäftsführer wurden Franz Lampl, Amtsleiter in Unterbergla, und Marianne Kiendl, Projektmanagerin und Unternehmensberaterin im Technologiezentrum Deutschlandsberg, bestellt. Sitz der Laßnitztal GmbH ist Unterbergla.
Die fünf Gesellschafter der Laßnitztal GmbH:
Stadtgemeinde Deutschlandsberg: 35,5 Prozent
Kleinregion Sulmtal-Koralm: 25,1 Prozent
Gemeinde Unterbergla: 19,3 Prozent
Marktgemeinde Groß St. Florian: 17,1 Prozent
Regionalmanagement Südweststeiermark: 3,0 Prozent
Die Gemeinden sind dabei entsprechend der Flächen, die sie einbringen, beteiligt.
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