Keine Männerdomäne mehr…
Anja Brettenthaler ist allein erziehende Mutter. Sie arbeitet 30 Stunden die Woche. Und hat noch Zeit für ihre Leidenschaft: die Freiwillige Feuerwehr.
Die Feuerwehr ist einer von vielen Bereichen, die man als typische Männerdomäne bezeichnen könnte. In den letzten Jahren finden aber immer mehr Frauen den Weg zu den Lebensrettern. So auch Anja Brettenthaler – die 23-Jährige ist seit mittlerweile neun Jahren Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Peggau.
Hineingewachsen
Sie hat sich ihre Leidenschaft schon abgeschaut, könnte man sagen – schon als Kind hat Anja ihren Vater für seine Mitarbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr bewundert und bei Veranstaltungen schon früh ausgeholfen: „Ich bin damit aufgewachsen und habe schon als Kind immer geholfen“, so die junge Peggauerin. Als Anja selbst 14 war, hat sie mit den Ausbildungen begonnen, nach den Grundausbildungen folgten weitere Kurse (technisch, Funk, Feuerwehr-Sanitäter), heute ist sie Oberfeuerwehrmann – als einzige aktive Frau zwischen 60 Männern.
Familie geht vor
Und das, obwohl Anjas Zeit eigentlich jemand anderem gehört: ihrer dreijährigen Tochter Lena: „Seit ich meine Kleine habe, fahre ich seltener zu Einsätzen. Es geht nur, wenn jemand auf Lena aufpasst“, erklärt sie. So passiert erst letzte Woche: Während Lena gerade bei ihrer Oma zu Besuch war, ertönte die Sirene – und Anja fuhr zum Einsatz: „Das ist ein Wahnsinns-Adrenalinkick“.
Bangen und Hoffen
Dabei ist Anja sich der Gefahr bewusst, dass ihr bei einem Einsatz auch etwas zustoßen könnte. Auf der Fahrt zu einem Unfall denkt sie aber nur an die Opfer – am schlimmsten ist es für sie, wenn Leute sehr schwer verletzt sind oder sogar sterben. Und – da sie ja meist in ihrem Heimatort im Einsatz ist – hat sie oft noch andere Ängste: „Hoffentlich ist es niemand den ich kenne oder jemand von der Familie“.
Feuerwehr bleibt Leidenschaft
Glücklicherweise musste sie so etwas aber noch nie erleben. Trotz der Gefahr, des Adrenalinkicks und der Angst um Freunde und Familie wird die Feuerwehr Anjas Leidenschaft bleiben: „Wenn meine Kleine älter ist, werde ich sicher wieder öfter zu Einsätzen fahren“, erzählt sie. Und auch Töchterchen Lena will einmal in die großen Fußstapfen ihrer Mama treten: „Ich will auch mal Feuerwehrfrau werden“, so die Dreijährige.
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