Schneider nimmt Maß am Erfolg
Alois Hiebaum kehrt zurück zu den Anfängen seiner Maßschneiderei.
"Ich habe schon als Lehrling von der Bekleidungsindustrie geträumt", schwelgt Alois Hiebaum in Erinnerungen. "1946 habe ich meine Schneiderlehre begonnen. 1955 heiratete ich als 24-jähriger Schneidermeister die Tochter der Schneiderei Krautwaschl in Eichkögl". Diesen elterlichen Betrieb übernahm Alois Hiebaum mit der ebenfalls gelernten Schneiderin Maria Anna. Von nun an hieß das Unternehmen "Maßschneiderei Hiebaum für Damen und Herren". Auf 55 Quadratmetern setzte sich Hiebaum an die Nähmaschine, eine "Pfaff". Anfangs zu zweit, wurde bald ein Lehrling aufgenommen. Christine, Ingrid und Alois kamen zur Welt. "Die Kinder sind neben der Nähmaschine aufgewachsen", so Hiebaum. Das Miteifern sollte später von großer Bedeutung sein.
Durch die ständige Erweiterung des Betriebes in Eichkögl wurde der Platz bald zu eng. Hiebaum übersiedelte 1980 nach Studenzen.
Familiär eingefädelt
Als zehntes Kind einer bäuerlichen Familie war "gute Kleidung" schon immer wichtig für Alois Hiebaum. "Obwohl wir nichts gehabt haben, habe ich als Kind schon immer sorgfältig meine Hosen gebügelt."
Den Wert auf Äußeres legte er nie ab. "Ich arbeitete ununterbrochen bis zur Pension. Ich habe mich in der Mode dem Kunden angepasst, habe ihm nie etwas vorgegeben." Außer "gute Qualität", die war ihm immer wichtig. Vor 20 Jahren setzte sich Alois Hiebaum zur Ruhe und legte die Leitung von "Mode & Tracht Hiebaum" in die Hände seiner Kinder und deren Gatten.
In Studenzen herrscht heute auf 1.500 Quadratmetern mit 56 Mitarbeitern reger Betrieb. Alois Hiebaum gehört bei seinen regelmäßigen Besuchen nicht zum Inventar, sondern bringt sich aktiv ein. Wenn man ihn im Nähbereich antrifft, ist es aber meist schon still, die vielen ratternden Nähmaschinen ruhen. Unter ihnen sticht eine heraus. "Das ist die alte Pfaff." Alois Hiebaum setzt sich lächelnd hin. "Ich nähe mir noch immer Kreationen." Die Freude hat er nie verloren.
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