Übe dich in Selbstschutz: Der Körper folgt dem Geist

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GRATKORN. Die Übergriffe in der Silvesternacht in Köln, Hamburg, aber auch Salzburg verunsichern viele Frauen. Seither ist die Nachfrage nach Selbstverteidigungskursen enorm gestiegen.
Die WOCHE hat Wolfgang Schöner, der unter anderem Kinder und Frauen in Sachen Selbstverteidigung trainiert, Fragen zu Selbstschutz gestellt.

WOCHE: Ist der Bedarf an Selbstverteidigungskursen seit Silvester spürbar angestiegen?
Wolfgang Schöner: Ja, definitiv. Normalerweise boomen Kurse, die die Fitness und Kraft betreffen. Doch seit den letzten Ereignissen bieten wir mehr Selbstverteidigungs- und Aufklärungskurse an. Diese werden auch angenommen.

Worin liegt der Unterschied zwischen Kampfsportprogrammen und solchen für Selbstschutz?
Karate oder Boxen sind Sport. Kampfsportler sind im Training auf die folgenden Aktionen vorbereitet und können einschätzen, was passiert. Selbstverteidigung bedarf im Vorfeld Präventionsarbeit, das Trainieren von Mimik, Gestik und vor allem Reflexen. Unser menschlicher Grundreflex "starr vor Angst" muss wegtrainiert werden. Die Theorie muss dann im Notfall auch angewandt werden können. Darüber hinaus trainieren wir, wie man sich körperlich aus einem Angriff lösen kann.

Was würden Sie Frauen raten, wenn sie angegriffen werden?
Das hängt von der Situation ab. Die Gefahr früh genug einschätzen zu können, ist wichtig. Dazu muss man aber psychisch gefestigt und darauf vorbereitet sein. Laufen Sie weg, machen Sie sich bemerkbar für Ihr Umfeld, treten Sie so stark wie möglich auf, zielen Sie auf die Schwachstellen des Angreifers. Seien Sie in einer großen Gruppe in bekannter Umgebung unterwegs. Das alles kann helfen. Leider nicht immer. Und es kann doch stets passieren, dass jemand Opfer von Gewalt wird. Für den Ernstfall trainieren wir unter anderem das "Verblüffen und Verschwinden". Das bedeutet: Greifen Sie rasch an und nutzen Sie den Schockmoment des Angreifers, um aus der Situation zu flüchten.

Gibt es Hilfsmittel für Frauen für den Ernstfall?
Befreien Sie sich von Kleidung und Schuhen, die Sie im Bewegungsmodus einschränken. Benutzen Sie Handtasche oder Stöckelschuhe, um sich zu wehren. Auch Pfeffersprays und Alarmpipser werden immer mehr verkauft.

Spielen Körperhaltung, Mimik und Gestik eine Rolle für einen Angreifer?
Warum greift jemand an? Weil er das Gegenüber als Opfer sieht! Das Auftreten spielt da schon eine Rolle. Schultern breiter machen, nie gebückt gehen oder sich klein machen und immer einen strengen Augenkontakt herstellen sind Grundregeln.

(Alle Fotos: BushidoX)

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