50 Jahre Weizer Fasching

So kennt man Fips Knill in der Faschingszeit – als Kaiser. | Foto: SEM
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Hört man „Weizer Fasching“, kommt einem sofort ein Name in den Sinn – Fips Knill. Der Chef der Weizer Narrenzunft scheint auf den ersten Blick sehr zurückhaltend, aber lernt man ihn näher kennen, erkennt man gleich seinen Charme und vor allem seinen Witz.
Das Thema Fasching hat er schon von klein auf geliebt und es hat ihn auch später nie mehr losgelassen. Deswegen freut es ihn umso mehr, dass man in diesem Jahr 50 Jahre Weizer Fasching feiert.

WOCHE: Wie begann alles mit dem Fasching in Weiz?
Fips Knill: Früher gab es ein Komitee, welches für den Fasching zuständig war, und dieses hatte veranlasst, dass am Faschingsdienstag auch maskiert in den Geschäften bedient wurde. Danach traf man sich am Hauptplatz und zog dann zum GH Strobl, wo auch ein Ball stattfand. Ich selber kam 1971 dazu und 1973 führte ich den Faschingsumzug erstmals an.
Damals feierte man neben dem Umzug auch einen Maskenball im alten Casino. Man könnte sagen, es war die Zentrale. Das Haus war vom Keller bis zur Decke komplett voll. Heute kann man sich das nicht mehr vorstellen. Es war eine tolle Zeit.

Wie sieht es heute mit der Faschingseuphorie aus?
Leider hat die Faschingsbegeisterung in den letzten Jahren abgenommen. 10.000 Leute kamen früher zum Umzug und wir gingen eine größere Runde. In den letzten Jahren haben wir unsere Runde verkleinert, was auch verkehrstechnisch einfacher ist. Heuer versuchen wir wieder viele Gruppen dazu zu bringen, sich am Umzug am 4. März zu beteiligen. Heuer dauert der Fasching eh lange genug. Für die größte Gruppe gibt es unter anderem zum Beispiel einen tollen Preis.
Das Freizeitangebot ist heute so groß, dass deswegen vermutlich weniger Leute mitmachen. Durch das Thema Alkohol bleiben viele auch in ihrer Gemeinde und wollen nirgends mehr hinfahren. Es ist ja immer gefährlich und es passieren immer wieder Sachen, wenn man sich nicht beherrscht.

Was ist heuer neu?
Wir treten etwas anders angezogen auf – etwas nostalgischer. Für viele gab es ein neues Gewand. Bereits bei der Eröffnung des Faschings haben wir damit angefangen und ziehen das jetzt durch. Je mehr Leute mitmachen, umso lustiger wird es. Da der Fasching heuer besonders lang ist, bleibt auch viel Zeit für die Vorbereitungen. Aber nicht nur für die Narrenzunft, sondern auch für die Teilnehmer am Umzug. Und so erwarten wir zum Jubiläum eine besonders große Beteiligung bei den Aktiven ebenso wie bei den Zusehern.
Wann beginnt schon die Faschingszeit für Sie?
Wir beginnen im September mit unseren Faschingsvorbereitungen. Ich bin auch für die Beschaffung der Kleidung zuständig. Unser Lager platzt schon fast aus allen Nähten und da findet man auch immer wieder so manches „Stück“, das man längst vergessen hat.

Wie begann alles mit der Faschingssitzung?

Heuer findet diese zum 17. Mal statt. Früher wurde sie in der Turnhalle in der Mittelschule aufgeführt, dann im Volkshaus, danach wieder in der Turnhalle und seit 2006 im Weizer Kunsthaus.
Die Gesamtleitung habe ich über, aber es gibt auch einige Schreiber, die das Programm mitgestalten. Bei der heurigen Faschingssitzung sind auch die Mortantscher Plattler sowie die üblichen Verdächtigen mit dabei.
Das Gerücht, nur Weizer verstehen die Witze, stimmt überhaupt nicht. Klar sind ein paar Dinge ganz Weiz-spezifisch, aber jeder wird seinen Spaß haben. Für viele war das Programm immer zu lange, heuer wird es spätestens um 23 Uhr beendet sein. Aber es kommt auf den Applaus des Publikums an, den können wir nicht einschätzen.
Eines ist aber ganz wichtig: Von jeher unterstützt uns die Gemeinde dabei bestens, ohne sie wäre das nicht möglich.

Wie kommt es zur eigenen Faschingsbegeisterung?
Ich bin schon von klein auf im Fasching maskiert unterwegs gewesen und habe Fasching gespielt. Als ich noch nicht bei der Weizer Narrenzunft war, bin ich schon immer beim Umzug mitgegangen. Auch beim Maskenball waren wir immer dabei. Die Vorbereitungen dazu sind oft noch lustiger als das Mitgehen selbst. Aber man wollte doch immer auch etwas gewinnen. Es war eine Gaude.

Wie sieht es mit dem Nachwuchs der Weizer Narrenzunft aus?
Jeder kann gerne zu uns stoßen. Es gibt viele lustige Leute, die sich daran beteiligen könnten, aber es ist schwer, sie dazu zu bewegen.

Faschingssitzungen

Eine Attacke auf die Lachmuskeln ist auch wieder bei den traditionellen Faschingssitzungen garantiert – in diesem Jahr bereits zum 17. Mal. Am 7. und 8. Februar heißen jeweils ab 19.30 Uhr die 60 bis 70 Akteure im Weizer Kunsthaus herzlich willkommen. Das Team rund um Fips Knill hat sich wieder so einiges einfallen lassen. Karten und Tischreservierung beim Servicecenter für Tourismus und Stadtmarketing am Hauptplatz in Weiz. Besucher mit Faschingsgut, -nase oder -kostüm werden mit 2,– Euro belohnt.

Rathaussturm

Am Donnerstag, dem 27. Februar, nimmt die Weizer Narrenzunft wieder Angriff auf das Weizer Rathaus. Um 16 Uhr wird man um den Sitz der Stadt kämpfen.

Faschingsumzug

Der Umzug steht heuer unter dem Motto „50 Jahre Weizer Fasching – Weiz steht Kopf seit fufzig Joahr, so lustig wie es immer woar“. Man muss sich aber nicht an dieses Thema anlehnen, jeder kann frei wählen. Beginn ist um 14 Uhr. Anmeldung und Infos – auch bis kurz vor dem Umzug – beim Servicecenter für Tourismus und Stadtmarketing unter 03172/2319-50.

So kennt man Fips Knill in der Faschingszeit – als Kaiser. | Foto: SEM
Schon immer war der Präsident der Weizer Narrenzunft begeistert bei den Umzügen dabei. | Foto: Privat
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