Betreute Aktivität nach der Schule in Gnas
Mit der Erweiterung der Nachmittagsbetreuung bietet die Hauptschule Gnas ein Service für berufstätige Eltern.
Mit ihrer Forderung nach Mehrarbeit für Lehrer ist Ministerin Claudia Schmied ja vor einiger Zeit abgeblitzt. Von den Lehrern der Hauptschule Gnas wäre sie sicher hellauf begeistert. Diese haben sich nämlich geschlossen dazu bereit erklärt, für eine neue Form der Nachmittagsbetreuung freiwillig mehr zu arbeiten.
Es geht dabei um eine beziehungsweise zwei Stunden Betreuung von Schülern pro Nachmittag, je nach Stundenplan, die sich die 30 Lehrer der Hauptschule Gnas im „Radl“ aufteilen. Der Mehraufwand beträgt für jeden einzelnen Lehrer etwa eine Stunde pro Monat. „Die Lehrer sind sich bewusst, dass sie damit den Schulstandort und damit auch ihren Arbeitsplatz aufwerten“, ist Schulleiterin Renate Sonnek froh, dass alle Lehrer der Schule freiwillig an diesem Projekt teilnehmen.
Doppelte Betreuung
Eine Nachmittagsbetreuung mit gelenkter Lernzeit hat es an der Schule in Gnas bereits einmal gegeben. Sie war aber nur für Schüler bestimmt, die das LAZ Gnas besuchen. Nun können alle Eltern ihr Kind zu einer Nachmitagsbetreuung anmelden. Gedacht ist es als Serviceleistung der Schule für berufstätige Eltern. Unterstützt wurde das Projekt auch von Bürgermeister Gerhard Meixner. Eine Projektgruppe unter der Leitung von Heinz Stubenberger erarbeitete zeitliche Rahmen und Inhalte. „Wir bieten gemeinsames Mittagessen in der Schule, Lernzeit und Aufgabenbetreuung, Erholungsphasen und Freizeitaktivitäten mit sportlichen und kreativen Inhalten“, beschreibt Heinz Stubenberger das Angebot.
Der zeitliche Rahmen ist von 13 Uhr bis 16 Uhr gespannt. In dieser Zeit werden die Kinder von einem Lehrer und einer Gemeindebediensteten betreut. Die Betreuerteams von Sportverein, Musikschule und dem Roten Kreuz richten sich mit ihren Aktivitäten nach diesen Zeiten. Dadurch werden für die Eltern zusätzliche Fahrten vermieden.
„Die Schüler lernen und machen ihre Aufgaben unter fachlicher Betreuung. Nicht nur bei Lernschwächen, auch bei Interessen und Begabungen bieten wir Förderung an“, zählt Projektleiter Heinz Stubenberger einige Vorteile auf.
Die Kosten belaufen sich von 15 Euro im Monat bei einem Tag Betreuung pro Woche bis 65 Euro im Monat bei fünf Tagen pro Woche. Das Essen wird extra berechnet.
7 FRAGEN AN .....
Renate Sonnek
Was ist heuer neu an der Nachmittagsbetreuung der Hauptschule Gnas?
Durch das LAZ hatten wir schon in den letzten Jahren eine gelenkte Lernzeit. Nun kann jeder Schüler angemeldet werden und es stehen neben der Lernzeit und der Aufgabenbetreuung auch für die Freizeitgestaltung immer ein Lehrer und eine Gemeindebedienstete zur Verfügung. Neu ist auch, dass die Schüler nun das Mittagessen in der Schule einnehmen.
Wodurch wurde diese erweiterte Nachmittagsbetreuung notwendig?
Es besteht mehr Nachfrage durch die Berufstätigkeit der Eltern. Für sie soll es eine Serviceleistung sein.
Wie lange werden die Schüler am Nachmittag betreut?
Vom Unterrichtsschluss bis 16 Uhr. Sportverein, Musikschule und Rotes Kreuz stimmen ihre Zeiten darauf ab und machen anschließend ihre Trainingseinheiten, Musikstunden und Kurse. Dadurch entstehen weniger Fahrzeiten.
Was geschieht in der Zeit bis 16 Uhr?
Schüler, bei denen der Unterricht vor 14 Uhr zu Ende ist, haben zuerst eine gemeinsame Erholungsphase mit Bewegung und Spiel. Um 14 Uhr wird das Mittagessen eingenommen, das ein Wirt in die Schule liefert. Wir haben dafür einen Raum mit einer Küchenzeile ausgebaut. Danach stehen je nach Bedarf Lernbetreuung, Begabtenförderung und Freizeitaktivitäten mit sportlichen und kreativen Inhalten am Programm. Ein Lehrer und eine Bedienstete der Gemeinde sind immer dabei.
Haben die Lehrer dadurch einen Mehraufwand?
Bei fünf Lehrern ist die gelenkte Lernzeit in der Lehrverpflichtung enthalten. Für die anderen Lehrer entsteht ein Mehraufwand. Sie wechseln sich in einem Rad ab.
Wie hoch ist der Mehraufwand für diese Lehrer?
Wir haben dreißig Lehrer an der Schule. Da alle mitmachen, beträgt der Mehraufwand etwa eine Stunde im Monat, je nach Stundenplan.
Gab es da keine Widerstände in der Lehrerschaft der Schule?
Die Diskussion über die Notwendigkeit dieser Nachmittagsbetreuung wurde sachlich geführt. Jeder Lehrer kann sich den Wochentag selbst aussuchen, an dem er an die Reihe kommt. Es machen alle freiwillig mit und jeder Lehrer ist sich bewusst, dass damit der Schulstandort und somit auch sein eigener Arbeitsplatz eine Aufwertung erfährt.
Text, Interview und Fotos: walter.schmidbauer@aon.at
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