Das Wasser im Dorf lassen

Das Gut Wasser kann auch jetzt schon an Private verkauft werden. | Foto: Bilderbox
2Bilder
  • Das Gut Wasser kann auch jetzt schon an Private verkauft werden.
  • Foto: Bilderbox
  • hochgeladen von Elisabeth Kranabetter

Angst und Schrecken hat in letzter Zeit die neue EU-Konzessionsrichtlinie zu einer "Privatisierung" des Wassers verbreitet. Dabei regelt diese lediglich den Betrieb der Wasserversorungsanlagen und hat keinerlei Einfluss auf das Eigentumsverhältnis, die Quelle oder der Brunnen, also das Wasser an sich, bleibt auch weiterhin in öffentlicher Hand. So bliebe etwa das Wasserrecht weiter bei der Gemeinde, ein möglicherweise privates Unternehmen kümmert sich aber um den Betrieb der Anlage. Die neue Richtlinie hat also einen einzigen Zweck: Bisher wurde der Betrieb an Tochterfirmen des Eigentümers übertragen, nun sollen für die Vergabe öffentliche Ausschreibungen erfolgen, damit auch private Unternehmen die Möglichkeit haben, ein Angebot abzugeben – die Versorgung unterliegt also den Bedingungen einer freien Marktwirtschaft.

Vorteile durch Wettbewerb
Dietmar Luttenberger, Geschäftsführer der Wasserverbände Grazerfeld Südost und Umland Graz sieht in der Übergabe des Versorgungsbetriebes an private Anbieter sogar einen Vorteil: "Durch die freie Marktwirtschaft und den Wettbewerb wird die Versorgung ziemlich sicher günstiger. Ob der Eigentümer diese Ersparnisse an den Endkunden weitergibt, ist natürlich eine individuelle Entscheidung."
Die Möglichkeit, Brunnen und Quellen an Private zu verkaufen ist auch jetzt schon gegeben und hat mit der neuen Konzessionsrichtlinie nichts zu tun. "Der Punkt wäre, den Verkauf der Wasserrechte an Private gesetzlich besser zu regeln", betont Luttenberger, "und nicht, ob der Betreiber der Anlage öffentlich oder privat ist." Außerdem habe der Betreiber ohnehin nur die Rechte, die der Wassereigentümer ihm vertraglich zusichere. Die Gefahr, auf dem Trockenen zu sitzen, ist also nicht gegeben.

Gebühren im Fokus
Gebühren und Aufwand für die Wasserversorgung variieren stark. So sei etwa die Versorgung in Graz leichter als in Graz-Umgebung weil es mehr Abnehmer pro Laufmeter gäbe, die Kosten für die Endverbraucher seien allerdings höher. "Bei uns richtet sich der Wasserpreis nach dem Aufwand für das Wasser, ist also mehr oder weniger ein Nullsummenspiel", erklärt Luttenberger. In Städten werde meist mehr verlangt und der Überschuss dann etwa in den Ausbau der Öffis gesteckt. "Da könnte überlegt werden, ob nur das eingehoben wird, was das Wasser auch wirklich kostet."

Das Gut Wasser kann auch jetzt schon an Private verkauft werden. | Foto: Bilderbox
Wasserverband-GF Dietmar Luttenberger steht privaten Betreibern positiv gegenüber.
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Bei der Planung wurde Wert auf lichtdurchflutete Räume, eine sinnvolle Raumaufteilung und moderne Optik gelegt. | Foto: Edith Ertl
4

16 neue Wohneinheiten in Raaba
Hier fühlt man sich gleich daheim

Daheim Immo errichtete 16 geförderte Wohneinheiten in Ziegelmassivbauweise und im Rahmen eines Bauherrenmodells“(Immobilienbeteiligungsmodell) in Raaba-Grambach. RAABA-GRAMBACH. Im Rahmen einer Assanierung wurden auf einer Grundfläche von 3.731 Quadratmeter drei Gebäude mit insgesamt 16 geförderten Wohneinheiten in Ziegelmassivbauweise gebaut, um den zukünftigen Mietern eine hervorragende und leistbare Wohn- und Raumqualität bieten zu können und langfristig für Mieter und Investoren einen...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • WOCHE Graz-Umgebung

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.