Empört über Schließung

Bgm. Franz Tiefengraber, Waisenegg/Piregg
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Schulschließungen im Bezirk lassen bei den Gemeindechefs die Emotionen
hochgehen.

Die in der Vorwoche bekanntgegebenen Schließungen lösten in den Gemeinden arge Betroffenheit aus. So etwa hat der Naintscher Gemeindechef eine außerordentliche Gemeinderatsitzung einberufen, um Schritte festzulegen. Bgm. Tiefengraber aus Waisenegg zeigt sich zutiefst enttäuscht über die Vorgehensweise. Ebenso der Neudorfer Gemeindechef Johann Schrei. Vor allem stellt sich nun auch die Frage der Nachnutzung.
Bgm. Herbert Schoberer zur Schließung der VS Heilbrunn: „Es ist für uns eine Katastrophe. Traurig ist, dass davor in keinster Weise eine Information an uns ergangen ist. Zum einen heißt es immer sparen, dann jedoch werden die Schulen geschlossen, um eine bessere Bildung zu gewährleisten. Das bringt alles zum Überlaufen. Durch solche Maßnahmen wird sehr viel zunichte gemacht. Die Kinder müssten, um in die VS Anger zu kommen, mindestens eineinhalb Stunden vorher aufstehen und unterwegs sein. Diese Vorgehensweise ist ein Todesstoß für den ländlichen Raum. Wir werden dem sicher Schritte entgegensetzen. Derzeit läuft eine Unterschriftenaktion, wo morgen die Frist endet.“
Bgm. Franz Tiefengraber, zur Schließung der FS Piregg: „Ich bin echt sauer. Eine Stunde vor der Sendung ,Steiermark Heute’ hab ich erfahren, dass unsere Fachschule geschlossen wird. Seit elf Jahren bin ich Bürgermeister und da hieß es immer wieder, man muss den ländlichen Raum stärken. Das Gegenteil ist der Fall. Mit uns als Bürgermeister wird überhaupt nichts vorab besprochen. Wenn das sparen und der richtige Bildungsweg ist, muss man wirklich einiges hinterfragen. Vor zwei Jahren haben wir die Schule top saniert. Wir haben auch in der Gemeinde wieder Überschuss erwirtschaftet, wir können sparen.“
Bgm. Johann Schrei zur Schließung der VS Neudorf: „Die Vorgehensweise des Landes ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Zudem erfährt man alles kurz davor. Wir bereiten eine Petition vor und werden diese an die entsprechenden Personen im Land und Bezirk übergeben. Außerdem werden wir unser Lernprogramm, welches an dem von Montessori orientiert ist, öffentlich vorstellen und die Vorzüge unsere Volksschule transportieren.
Kürzlich wurden der Sportplatz neu gemacht und neue Spielgeräte angeschafft.“
Bgm. Werner Höfler, Hofstätten zur Schließung der Obstbaufachschule: "Es war ein Kampf gegen Windmühlen. Wir sind vor der Entscheidung nie auf Gehör gestoßen. Eine Stunde vor der Pressekonferenz ging dann ein E-Mail mit den geplanten Schließungen raus. Und erst am Tag danach hat man mit uns geredet. Zwei Jahre hat die Fachschule Wetzawinkel nun noch offen, die Ausbildung ist für die Zukunft in Silberberg gesichert. Aber in unser Gemeinde gehen Arbeitsplätze verloren, die Schule war immer ein kulturelles Zentrum. Die Lehrer, meist aus dem Umkreis, müssen dann pendeln. Mitten im Obstbaugebiet ist die Schließung sehr schade.“

Leserbriefe
Schließung Kleinschulen

Wir als ARGE Kleinschulen sind schlicht aus dem Häuschen!
Wie ist das möglich? Wir baten vor etwa einem Monat um einen Gesprächstermin und nun die Informationen über die Medien! Wo bleibt da die Demokratie? Niemand wurde zu einem Gespräch geladen – alles wurde über „unsere Köpfe“ hinweg entschieden:
„Schließungen nicht aus Spargründen, sondern um die Pädagogische Ausbildung zu verbessern.“ Ja, sind Sie ernsthaft der Meinung, dass wir in den letzten Jahren unseren Kindern in den Kleinschulen nichts beigebracht haben? Ich weiß nicht, woher Sie Ihre Informationen erhalten, sie sind sicher nicht seriös! Wer sind denn bitte Ihre ExpertInnen? Uns KleinschullehrerInnen hat niemand gefragt! Warum wurden wir nicht in den „Bildungsplanprozess“ mit einbezogen? Bildungsplan – ich denke nicht, dass dieser „Kahlschlag“ mit Plan, schon gar nicht etwas mit Bildung zu tun hat. Ich glaube nicht, dass der Politik klar ist, was da passiert, wenn Schulen einfach ausradiert werden.
Mein Sparvorschlag: Dienstwägen, Subventionen – div. Projekte, „Politikerzuckerl“ – Sonderstellungen, Bürokratie, … In meinen Augen haben die zuständigen PolitikerInnen hiermit bewiesen, dass der Kontakt zur Basis nicht mehr besteht, dass unsere VolksvertreterInnen überhaupt nicht mehr wissen, was und wie an der Basis „gearbeitet“ wird ...
VS-Direktor Herwig Panhofer,
VS Falkenstein
Bildungspolitischer Kahlschlag
Einen bildungspolitischen Kahlschlag betreiben SPÖ und ÖVP in der Steiermark. Ländliche Kleinschulen, die bisher durch ein besonders hohes Niveau aufgefallen sind, fallen dem Sparstift zum Opfer. Die Schließung von knapp 40 Schulen wurde von Voves und Schützenhöfer letzten Dienstag verkündet. Ich kritisiere die geplanten Sparmaßnahmen im Bildungsbereich scharf. Anstelle endlich die sündteuren 18 Bezirksschulräte samt dazugehörigem Verwaltungsapparat abzuschaffen, wird die Struktur vor allem des ländlichen Raumes mit derartigen Entscheidungen weiter ausgedünnt. Mit der Schließung von knapp 40 Schulen wird den Menschen im ländlichen Raum wieder ein Stück Lebensgrundlage entzogen.

FPÖ-Bezirksparteiobmann Hafner

Unmut an Vorgehensweise
Ich möchte mir mit diesem Schreiben meinen Unmut an der Vorgehensweise mit der Schule in Piregg kundtun!
Ich habe schon vor dem Zeitungsbericht immer wieder gehört sie soll geschlossen werden und ich dachte mir,das kann man doch nicht so still und leise geschehen lassen-als es dann in der Zeitung stand rief ich bei der Direktorin an erreichte sie aber nicht und traf am selben Tag den Mann einer dort arbeitenden Lehrerin. Der sagte mir es sei alles gelaufen sie bekamen ein Mail worin stand nichts unternehmen zu dürfen, da es sonst keine Weitervermittlung gäbe und am nächsten Tag berichtete bereits die Zeitung vom Umstand der Schließung!
Wo leben wir bitteschön-sind wir eine Demokratie? In diesem Fall scheint eine Diktatur angebrachter dies zu benennen!
Ich bin über diese Vorgehensweise zutiefst schockiert die Leherer allesamt mundtot zu machen!

Erika Pammer
Schlosstal 44
8191 Koglhof

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