"Frauen leisten oft die Hauptarbeit"
ÖVP-Klubobfrau Barbara Eibinger-Miedl im Interview zum heutigen Weltfrauentag.
Ich glaube, da muss man differenzieren. Weltweit gibt es natürlich noch massivere Probleme für Frauen. In Ländern, wo Frauen bei Weitem nicht die Rechte haben wie Männer. In Österreich sind wir rechtlich gleichgestellt. Leider oft nur am Papier, in der Praxis zeigt sich aber sehr oft, dass es Unterschiede gibt.
Alles. Ich glaube, es ist nach wie vor ein Wunder, wenn ein Kind auf die Welt kommt und das Schönste, was eine Frau erleben kann. Marie bestimmt jetzt natürlich den Alltag und ist der Mittelpunkt der Familie. Die Kleine ist jetzt meine Chefin und ich muss den Tag natürlich sehr gut einteilen und planen.
Ich schaffe es deshalb gut, weil mein Mann in Väterkarenz ist. Er hat diese Möglichkeit. Ich war die ersten drei Monate zu Hause und jetzt kann er das ganze erste Lebensjahr zu Hause sein. Er ist mit der Kleinen jetzt sehr oft in meiner Nähe. Wenn ich einen Bürotag habe, schauen die beiden auch immer wieder vorbei. Sonst wäre die Sehnsucht schon groß.
Bei uns ist es noch immer so, dass die Frauen die Hauptarbeit leisten, wenn es um Kindererziehung, aber auch Pflege von Angehörigen geht. Das wird ein immer größeres Thema, wo die Frauen in der Familie die Arbeit verrichten. Als Politikerin hat man auch nicht die Möglichkeit, lange in Karenz zu gehen. Wir haben im Landtag zwar die Möglichkeit geschaffen, dass man sich für drei Monate beurlauben lassen kann. Ich glaube aber, es muss im 21. Jahrhundert möglich sein, dass man junge Frauen in der Politik hat. Das geht nur mit solchen Regelungen. Auch die Männer in unserer Generation wollen sich immer mehr dem Kind widmen. Und ja, vielleicht kann ich für junge Frauen ein wenig Vorbild sein. Dass sie sich sagen, ich bin politisch interessiert und kann den Sprung wagen, auch wenn ich einmal Familie haben möchte.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.