Erster Welttag gegen Lebensmittelverschwendung
Hart: Knapp-Betriebsrestaurant zeigt es vor
Am 29. September wird weltweit erstmals der Tag gegen Lebensmittelverschwendung begangen.
Anlässlich des UN-Welttages gegen Lebensmittelverschwendung appellieren Land Steiermark und die Organisation "United against Waste" gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln. Bis zu 100.000 Tonnen an Lebensmittel landen in der Steiermark pro Jahr im Müll. "Ein Kilogramm an Lebensmittelabfall entspricht etwa zwei Kilogramm an CO2-Emmissionen. Eine volle Küchenabfalltonne mit 190 Litern ist damit so schädlich für das Klima wie ein Flug Graz – München und retour“, erläutert Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger.
Vielfältige Gründe
Die Gründe für die Mengen an Lebensmittelabfällen sind vielfältig. Vor allem sind es aber der Überfluss an Produkten und ständige Verfügbarkeit dieser, besonders bei Betriebskantinen sollen Speisen bis zum Küchenschluss verfügbar sein. Oft werden auch Lebensmittel mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum entsorgt, auch jene die noch unbedenklich genießbar wären. Dass es auch anders geht zeigt die Firma Knapp AG in Hart bei Graz. Durch das "Gourmet"-Betriebsrestaurant werden dort rund 800 Essen täglich ausgegeben. Seit 2018 werden dort Abfälle laufend im Lebensmittelabfall-Monitoring von "United Against Waste" beobachtet. Während der Lebensmittelabfall bei den 29 teilnehmenden steirischen Großküchenstandorten durchschnittlich 21 Prozent der ausgegebenen Essensmenge ausmacht, sind es bei der Knapp nur schlanke fünf Prozent. "Wir bieten im Restaurant eine breite Palette an Menü-Angeboten mit regionalen und saisonalen Zutaten und die Möglichkeit Portionsgrößen zu wählen. 80 Prozent der ausgegebenen Essen sind bereits genau vorbestellt, was die Küchenplanung viel genauer möglich macht", sagt Katrin Pucher von Knapp.
Der Lebensmittelabfallcoach
Beispiele wie dieses sollen nun in der ganzen Steiermark Schule machen. Schon diesen Herbst startet "United Against Waste" in der Steiermark eine neue Ausbildung zum Lebensmittelabfallcoach für Großküchen in Spitälern und Pflegeheimen. Dass sich genaues Monitoring auszahlt, kann auch "Gourmet"-Geschäftsführer Herbert Fuchs bestätigen. "Durch konsequentes Schulen unserer Mitarbeiter und das Abfall-Monitoring erreichen inzwischen unsere Betriebsrestaurants einen durchschnittlichen Verlustgrad beim Lebensmittelabfall von 12 Prozent und sind damit im Monitoring-Vergleich der beste Betreiber in Österreich. 2018 waren es noch 14 Prozent", so Fuchs.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.