Gratkorn
Hundehaufen sorgen für Anrainer-Ärger
Eine Gratkornerin ärgert sich über das Verhalten mancher Hundebesitzer, die den Kot der Tiere einfach dort lassen, wo das Geschäfts verrichtet wurde. Die Marktgemeinde will nun reagieren.
GRAZ-UMGEBUNG. Was muss, das muss – und auch der Hund muss einmal raus, um sein Geschäft zu machen. Für den Großteil der Hundehalter und -halterinnen ist es selbstverständlich, dass bei der Gassirunde ein Sackerl für die Hinterlassenschaften der Vierbeiner mitgenommen wird.
Aber nach wie vor gibt es jene, die den Kot ihrer Haustiere nicht aufheben, ihn einfach liegenlassen. Das sorgt immer wieder für Ärger. Aktuell wird auch in Gratkorn wieder darüber diskutiert.
Kot bei der Dog-Station
Direkt am Andreas-Leykam-Platz in der Marktgemeinde Gratkorn wird das unverantwortliche Handeln mancher Hundebesitzer und -besitzerin zu einem großen Problem. Rund um die dortige Wohnanlage gibt es kleinere Grünflächen, die von Hunden als Toilette genutzt werden. An sich ist das keine große Sache – würden Hundehaufen auch wieder entfernt werden. Besonders ärgerlich: Direkt vor Ort gibt es eine Dogstation, also ein Spender für Hundekotbeutel mitsamt der Möglichkeit, den Kot gleich wegzuwerfen.
"Sogar unter dem Sackerlspender liegen Kothaufen", ärgert sich eine Anrainerin (Name ist der Redaktion bekannt). "Auf kleinster Fläche, also auf zehn Quadratmetern, habe ich 55 Kothaufen gezählt. Das ist keine Übertreibung, ich habe wirklich gezählt. Das Problem liegt bei der anderen Seite der Leine, beim Hundehalter. Es kann ja nicht sein, dass hier nicht Rücksicht genommen wird und dass die Leute die Haufen nicht aufheben und wegwerfen."
Gesundheitsrisiko Hundehaufen
Erst vor Kurzem habe sie eine Dame dabei beobachtet, wie diese den Hundehaufen liegengelassen hat. Auf die Situation direkt angesprochen, habe die Anrainerin nur böse Worte bekommen. "Die Hunde können nichts dafür. Aber die Besitzer sind wohl unbelehrbar. Jetzt geht es noch, aber wenn es heißer wird, wird es hier richtig stinken. Außerdem können Kinder und Erwachsene in die Haufen raufsteigen, für die Hunde selber ist das ja auch gefährlich", sagt sie.
Damit hat die Anrainerin nicht Unrecht: Hundekot stellt ein Infektionsrisiko dar. Parasiten, zum Beispiel Würmer oder Giardien, tummeln sich darin. Da Entwurmungen nicht regelmäßig durchgeführt werden, ist damit zu rechnen, dass jeder dritte Hund Träger von Darmwürmern ist. Symptome wie Durchfall, Abmagerung und Erbrechen können die Folge sein. Sowohl beim Tier, wenn der Hund etwa Kot von anderen erschnüffelt, als auch beim Menschen, wenn er etwa Kot, in den er hineingetreten ist, bis in die eigenen vier Wände mitschleppt.
Gemeinde reagiert nun
Mit der Gemeinde hat die Anrainerin schon gesprochen, das bestätigt auch Vizebürgermeister Michael Feldgrill gegenüber MeinBezirk.at. Und Gratkorn reagiert: "Wir haben schon Tafeln vorbereitet, auf denen steht: 'Hier ist kein Hundeklo'. Aber das wird nicht reichen. Wir werden das Thema im Gemeinderat erneut besprechen", sagt er.
Und Feldgrill appelliert an alle Hundebesitzer: Er habe wirklich Verständnis dafür, dass ein Hund nun einmal sein Geschäft im Freien verrichtet, aber "bitte entfernen Sie die Hinterlassenschaften auch ordentlich. Nur so kann es zu einem Miteinander kommen. Und es wäre schade, wenn damit alle Hundehalter und sogar Hunde in Verruf kommen".
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