Im Einsatz gegen die Neophyten
Asylwerber in Dobl-Zwaring und Raaba-Grambach bekämpfen Springkraut und Amerikanische Kermesbeere.
Es sind Pflanzen, die sich in Gebieten ansiedeln, in denen sie zuvor nicht heimisch waren: die sogenannten Neophyten. In Dobl-Zwaring ist es die Amerikanische Kermesbeere, die sich in den dortigen Wäldern unter die heimischen Pflanzen mischt. Die Beeren, die Samen enthalten, sind giftig. "Bei Kleinkindern können die ersten Beschwerden schon nach dem Verzehr von zehn Beeren auftreten", sagt Josef Haberl. Der Dobler ist gemeinsam mit fünf Asylwerbern in den Gemeindewäldern unterwegs, um die ungewünschten Pflanzen auszugraben. "Nur auszureißen, wäre zu wenig, da die Vermehrung durch Samen und Wurzelstücke passiert", so der Experte. Erst nach drei Jahren kann man sich sicher sein, dass das giftige Unkraut nicht mehr wächst. Deshalb wird das Team um Haberl noch bis in den Herbst hinein jeden Freitag drei Stunden dafür sorgen, dass die Kermesbeere ausstirbt. Ortschef Anton Weber unterstützt die Aktion. Die Gemeinde stellt Gerät und Getränke zur Verfügung. Im ganzen Ort helfen 20 Asylwerber bei der Aktion. Einer davon ist Saef Alnemy.
Der Iraker kam über die Mittelmeerroute und ist bereits seit zwei Jahren und vier Monaten in Dobl-Zwaring. Die Arbeit im Wald sei eine willkommene Abwechslung, so der Iraker. Ein ähnliches Projekt wurde in Raaba-Grambach gestartet. Dort haben zehn Asylwerber zum Spaten gegriffen, um dem Springkraut Herr zu werden. Auch Gemeinderätin Claudia Rauner unterstützte die Aktion im Rückhaltebecken Raababach. Der feierlichen Eröffnung des Rückhaltebeckens am kommenden Samstag um 11 Uhr steht also nichts mehr im Wege.
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