Volkshauspark
In Frohnleiten wurde über Hochwasserschutz gesprochen
Mit einem Abend, an dem die Bewohnerinnen und Bewohner Frohnleitens eingeladen wurden, sich über den Status quo zu erkunden, wurde über den Hochwasserschutz im Hinblick auf den Volkshauspark gesprochen.
FROHNLEITEN. Im Frühjahr hat die Stadtgemeinde verkündet, dass es eine Neuausrichtung des Hochwasscherschutzes und damit auch eine Änderung für die Bau- und Grünflächen entlang der Mur geben wird. Die Diskussion darüber, wie sich der Volkshauspark im Zuge dessen verändern könnte, reißen nicht ab und sind mittlerweile ein Politikum geworden. Um die Bürgerinnen und Bürger einzubinden, wurde zu einem Informationsabend eingeladen.
"Retten wir den Volkshauspark"
Knapp 1.300 Unterstützerinnen und Unterstützer unterzeichneten die Petition "Retten wir den Volkshauspark". Initiator Alexander Fleck von den Grünen überreichte diese Bürgermeister Johannes Wagner Anfang November. Ziel der Initiative ist die weitgehende Erhaltung des von Alfred Zenz gestalteten Parks. Die Gruppe fordert eine "ehrliche" Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung, eine Diskussion über verschiedene Hochwasserschutzmaßnahmen mit Vor- und Nachteilen sowie den Erhalt des Pflanzen- und Baumbestandes und eine behutsame Weiterentwicklung des Parks.
Für Bürgermeister Wagner war das Wording "Rettung des Volkshausparkes" problematisch, weil es nicht um die Zerstörung des Parkes, sondern, im Gegenteil, um den Erhalt geht. Dass die Sicherheit der Bevölkerung vor Hochwasser in Frohnleiten aber oberste Priorität hat, unterstrich er am Informationsabend einmal mehr: "Es ist wichtig, dass die Anliegen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger in unsere Planungen einfließen, insbesondere bei diesem wichtigen Sicherheitsthema." Durch die Umsetzung des geplanten Hochwasserschutzprojektes sollen 400 Häuser und rund 25 Betriebe in Frohnleiten vor zukünftigen Hochwasserereignissen besser geschützt werden.
Meinungen der Experten
Die Veranstaltung begann mit einer allgemeinen Einführung zum Hochwasserschutz in Frohnleiten, wobei die Herangehensweise der Stadtgemeinde vom Stadtbaudirektor Andreas Pachner erläutert wurde. Eingeladene Fachexpertinnen und -experten gaben tiefere Einblicke. Reinhard Fleißner von Kratzer & Partner ZT GmbH erläuterte detailliert die technische Herangehensweise und präsentierte verschiedene Varianten des Hochwasserschutzes. Er diskutierte Vor- und Nachteile sowie die finanziellen Aspekte der vorgeschlagenen Maßnahmen.
Matthias Schuster, Landschaftsarchitekt von freiland Umweltconsulting ZT GmbH, gab wiederum Einblicke in den Status quo und die geplante Neugestaltung des Volkshausparks. Unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus der Bürgerinnen- und Bürgerveranstaltung im Mai dieses Jahres stellte er ein Gestaltungskonzept vor, das die Sanierungsbereiche, Wegegestaltung, zentrale Wiesenflächen und Baumverpflanzungen umfasst.
Status quo der Planung
Im Zuge ihrer Präsentationen wurde ersichtlich, dass die Errichtung einer festen Schutzlinie vor dem Park als die bestmögliche Variante angesehen wird. Diese Schutzlinie wird durch eine Kombination aus Geländeanpassungen und teilweise Betonmauern mit maximalen Höhe von 1,2 Meter erreicht und ermöglicht einen Schutz vorm 100-jährlichen Hochwasser. Zusätzlich werden diese Betonmauern mit Kletterpflanzen bewachsen und somit gestalterisch in den Park integriert. "Unser oberstes Ziel ist es, einen geringstmöglichen Eingriff bei größtmöglichem Schutz zu gewährleisten. Diese Leitlinie bildet die Basis unserer Strategie im Umgang mit den Herausforderungen des Hochwasserschutzes und der Gestaltung des öffentlichen Raums", so Wagner über die Grundprinzipien der Planung.
Diese Lösung berücksichtigt Sicherheitsaspekte, ist technisch realisierbar, ökonomisch vertretbar und erfüllt die Kriterien für Förderfähigkeit. Obwohl der Großteil des Volkshausparks im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen nicht berührt wird, bieten diese die Möglichkeit zu einer sanften Entwicklung des Parks. Die Teilnehmenden erhielten wie bei der Veranstaltung zuvor auch diesmal die Gelegenheit, Feedback zur Gestaltung des Volkshausparks zu geben. Aus aktueller Sicht soll die Umsetzung frühestens Ende 2026 beginnen.
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