Solarspeicher in Zwaring
Jetzt wird zumindest ein UVP-Verfahren gefordert

Der Verein "Rettet das Kainachtal" und Anrainer des Projekt-Standorts fordern mehr Mitsprache durch ein UVP-Verfahren. | Foto: privat
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Geplanter Solarspeicher im Grenzgebiet zwischen Dobl-Zwaring und Wildon stößt nicht überall auf Zustimmung. Gemeindeführung und Verein "Rettet das Kainachtal" fordern nun die Einleitung eines UVP-Verfahrens.

DOBL-ZWARING. Es ist ein gigantisches Projekt, das in den kommenden Jahren in einem Basalt-Steinbruch im Grenzgebiet zwischen Zwaring und Weitendorf entstehen soll (MeinBezirk berichtete). Wo aktuell noch Basalt abgebaut wird, soll bald Wasser erhitzt und dann mittels Fernwärmeleitung bis nach Graz transportiert werden.

Der bestehende Steinbruch wird mit Wasser gefüllt werden. | Foto: privat
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Verein will mehr Mitsprache

Bis zu einem Drittel des Grazer Wärmebedarfs könnten dadurch abgedeckt werden. "Ich glaube, dass wir ein Projekt aufsetzen, das ein Leuchturmprojekt weltweit ist", sagt Heimo Ecker-Eckhofen. Gemeinsam mit Gilbert Frizberg treibt er das Solar-Wärmespeicher-Projekt voran. Bedenken ob der Größe des Projekts hat hingegen der Verein "Rettet das Kainachtal" mit über 150 Mitgliedern. Sie sprechen sich nicht gegen die Energiewende aus, sondern sehen das große Problem darin, dass landwirtschaftliche Flächen durch den Verbau von Solar-Anlagen auf 62 Hektar unbrauchbar werden. "Zusätzlich kommt ein Heizkraftwerk hin, das alle Dimensionen sprengt", fordert deren Sprecher Robert Ranftl mehr Mitsprache. Hinter den Verein stellt sich auch Dobl-Zwarings Bürgermeisterin Waltraud Walch. "Ein so ein großes Heizwerk gibt es in Österreich nicht. Dieses Projekt muss mehr überlegt und von allen Seiten geprüft werden. Deshalb haben wir einen Antrag auf eine strategische UVP gestellt, damit Anrainer auch gehört werden", führt Walch aus.

Stehen hinter dem Projekt Solar-Wärmespeicher im Bereich Weitendorf-Zwaring: Die Energieunternehmer Heimo Ecker-Eckhofen (r.) und Gilbert Frizberg  | Foto: F-Energies GmbH
  • Stehen hinter dem Projekt Solar-Wärmespeicher im Bereich Weitendorf-Zwaring: Die Energieunternehmer Heimo Ecker-Eckhofen (r.) und Gilbert Frizberg
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Verlust von Ackerflächen

Durch ein PV-Projekt mitten im Ort verliere die Gemeinde bereits jetzt schon viele Ackerflächen. Die Doppelbelastung stößt nicht nur bei Landwirten auf Unverständnis. "Wir verlieren jetzt schon viele Ackerflächen in Dobl-Zwaring, die Pachtpreise steigen dadurch natürlich. Unsere Bauern sind dadurch extrem belastet. Das ist ein großer Nachteil für unsere Landwirtschaft. So große Dinge gehören wohl überlegt", betont die Ortschefin. Und was sagt der Projektwerber dazu? "Wenn es eine UVP-Verfahrenspflicht gibt, müssen wir es machen. Wir sind jedoch überall weit entfernt von etwaigen Schwellenwerten. Wir können nicht ausweichen, der Steinbruch ist eben dort. Ich habe gehofft, dass es gleich allen passt. Die Leute, die klarerweise dort leben und ihre Bedenken haben, nehmen wir ernst", versucht Ecker-Eckhofen alle ins Boot zu holen. Wenn alles gut geht, will man in einem Jahr mit dem Bau des 280 Millionen Euro teuren Projekts beginnen.

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