Gratkorn
Live-Übertragen der Gemeinderatssitzung wieder abgedreht

Die Marktgemeinde Gratkorn bot an, Gemeinderatsitzungen zu streamen. Die Nachfrage sei aber zu gering gewesen, sodass das Vorhaben abgesetzt wurde. | Foto: Edith Ertl
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  • Die Marktgemeinde Gratkorn bot an, Gemeinderatsitzungen zu streamen. Die Nachfrage sei aber zu gering gewesen, sodass das Vorhaben abgesetzt wurde.
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Lange konnte sich das Vorhaben, die Gemeinderatssitzungen live übertragen zu lassen, in der Marktgemeinde Gratkorn nicht durchsetzen. Wir haben nachgefragt, was der Grund ist, warum man bereits wieder "offline" ist.

GRATKORN. Im Juni 2021 hat sich der Gratkorner Gemeinderat einstimmig darauf geeinigt, öffentliche Sitzungen zu streamen, damit alle Bewohnerinnen und Bewohner auch zusehen und zuhören können, auch, wenn sie nicht persönlich vor Ort sein können. Das Ziel war Transparenz. Im Dezember 2022 war es dann so weit und die Gemeinderätinnen und -räte waren erstmals am Smartphone, Tablet oder PC sozusagen live zu beobachten – jetzt ist aber schon wieder Schluss damit. 

Die Live-Sitzungen wurden gut ein Jahr gestreamt, jetzt ist wieder Schluss damit.  | Foto: Marissa Lewis/Unsplash
  • Die Live-Sitzungen wurden gut ein Jahr gestreamt, jetzt ist wieder Schluss damit.
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Gründe für das Aus

Das Interesse an dem, was in öffentlichen Gemeinderatssitzungen ge- und besprochen wird, ist groß. Gemeindebewohnerinnen und -bewohner, die dabei sind, nutzen ihre Chance, um die Arbeit der Kommunalpolitik mitzuerleben. Warum auch nicht, immerhin hat man so einen direkten Einblick, wie an Themen, die bewegen und zukunftsweisend sind, herangegangen wird. Zumindest in der Theorie klingt das gut, in der Praxis schaut es nämlich anders aus: Die Anzahl der Anwesenden ist im Laufe der Zeit geschrumpft, häufig wurde fehlende Zeit und Mobilität als Grund genannt. Das und weil auch Gemeinden mit der Zeit gehen, ermöglichen immer mehr, die Gespräche live streamen zu können.

Gemeinderat Martin Holzer sieht in den Live-Übertragen für die Bewohnerinnen und Bewohner nach wie vor einen Vorteil. | Foto: Screenshot
  • Gemeinderat Martin Holzer sieht in den Live-Übertragen für die Bewohnerinnen und Bewohner nach wie vor einen Vorteil.
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So auch in Gratkorn. Knapp zwei Jahre nach der Entscheidung, sich online zu präsentieren, hat es gedauert, bis man "on air" war. Sogar eine Aufsichtsbeschwerde von Gemeinderat Martin Holzer, der die Teilhabe an demokratischen Prozessen forderte, kam ins Spiel. Nun hat man gut ein Jahr die Kameras mitlaufen lassen – mit dem Ergebnis, dass damit wieder Schluss ist. Nachgefragt bei Bürgermeister Michael Feldgrill nennt dieser die Kombination aus Aufwand und Kosten und der zu geringen Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauer als Grund.

Wunsch nach Weiterführung

"Wir hatten eigentlich immer nur eine einstellige Zahl an Zuschauerinnen und Zuschauern. Wenn man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde davon noch abzieht, bleibt kaum jemand übrig", sagt Feldgrill. Der Prüfungsausschuss, so der Bürgermeister, hat sich die Zahlen dann genauer angesehen und die Anfrage gestellt, ob es sich wirtschaftlich lohnt. Für Holzer, der sich für eine Live-Übertragung von Beginn an eingesetzt hat, ist das kein Grund: "Man hat auch alles dafür getan, um das Angebot geheim zu halten. Unser Vorschlag war, bis Jahresende noch weiterzumachen und die Übertragungen auch anständig zu bewerben", sagt er. 

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