Mehrkosten durch Schließungspläne
Stein erwartet um 50 Prozent mehr Kosten für die Einschulung in anderen Gemeinden.
Von den von Schließungen ab Herbst betroffenen Volksschulen Stein im Bezirk Fürstenfeld sowie Glojach und Trössengraben, Gemeinde St. Stefan im Rosental, im Bezirk Feldbach sind Stein und Glojach noch lange nicht bereit, das Handtuch zu werfen (die WOCHE berichtete).
Zu den pädagogischen Argumenten, die für die Weiterführung sprechen, kommt für Steins Bürgermeister Johann Fuchs hinzu, dass eine Schulschließung der Gemeinde teuer zu stehen kommt. „Die Erhaltung des Schulgebäudes kostet jährlich 18.500 Euro. Wenn unsere Kinder woanders eingeschult werden, erwarten uns Kosten für das Schulgeld von 27.000 Euro, den Transport der Kinder noch nicht mitgerechnet“, hat Fuchs den Rechenstift angesetzt.
Hinzu kommt, dass bei Aufteilung der Unterrichtseinheiten der Steiner Schule auf die übrigen 13 Volksschulen im Bezirk jede Schule etwa 1,9 Schulstunden mehr hätte. „Damit wird kaum eine pädagogische Wirkung erzielt werden können“, empört sich Fuchs darüber, dass Bildungsexperten jahrgangsübergreifende Familienklassen propagieren und erprobte, klassenvereinende Schulmodelle mit Vorzeigeergebnissen wie in Stein willkürlich und ohne Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse von Kindern und Eltern „abdrehen“.
Aufschiebende Wirkung
Bis Mitte April wird den Betroffenen im Zuge des Schließungsverfahrens ein Äußerungsrecht eingeräumt. Gegen den Bescheid will Fuchs alle rechtlichen Mittel bis zur Beschwerde beim Verwaltungs- und Verfassungsgerichtshof ausschöpfen. „Wir erhoffen uns eine aufschiebende Wirkung. Es ist unwahrscheinlich, dass die Causa bis September entschieden ist, wodurch wir ein Jahr gewinnen könnten. Das Ziel aber ist, eine Lösung zu finden, um die Schule langfristig fortzuführen.“
Zweimaliger Schulwechsel
Auf aufschiebende Wirkung hofft auch Bürgermeister Karl Trummer für die Glojacher Schule. Die Kommune wird nicht durch Mehrkosten belastet. Für ihn ist entscheidend, welchen Weg die Gemeinde bei der Zusammenlegung geht. „Es ist der falsche Weg, zuerst Schulen zu schließen und danach die Gemeindereform durchzuführen. Es kann passieren, dass Kinder nach dem nächsten Schuljahr nochmals die Schule wechseln müssen. Erst mit der Strukturreform werden sich die neuen Schulsprengel herauskristallisieren. Das ist eine unzumutbare Situation“, so Trummer.
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