Peggau lernt sich selbst neu kennen

In Peggau sollen die Zusatztafeln erklären, wer die jeweilige Person ist, nach der die Straße benannt ist. | Foto: WOCHE
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Um mehr über die eigene Geschichte zu erfahren, errichtet die Gemeinde Tafeln bei Straßennamen.

Ob Käthe-Leichter-Gasse, Conrad-von-Hötzendorf-Straße, Karl-Renner-Weg oder Falco-stiege: Hierzulande sind unzählige Straßen, Wege und Plätze nach berühmten Persönlichkeiten aus der Politik, Wissenschaft oder Kultur benannt. Nicht wenige davon sind auch rühmlich, denn sie erinnern an Personen, die aktiv an Kriegsgeschehen und Propaganda beteiligt waren. In Graz hat man vor einem Monat damit begonnen, statt belastende Straßennamen abzumontieren, Zusatztafeln zu errichten, um aufzuklären und Geschichte greifbar zu machen. Frei nach diesem Motto und um auch das Positive aus der Historie der Marktgemeinde hervorzuholen, hat sich Peggau dazu entschlossen, zu Straßen, die die Namen bekannter Einwohner tragen, zusätzliche Informationen anzubringen.

In der Marktgasse wohnen

"Die Idee, die eigene Vergangenheit besser zu verstehen und aufzuzeigen, wer eigentlich hinter den Namen steckt, hat mir sehr gut gefallen", sagt Bürgermeister Hannes Tieber über die Aktion in Graz, "deshalb haben wir binnen kürzester Zeit dasselbe Projekt umgesetzt. Es gibt viel Zuwachs in Peggau, der ist bestimmt auch neugierig."
So können Einheimische, die in der Henriette-Fischer-Gasse wohnen, und Besucher ab sofort mehr über die Besitzerin der Villa Hinterberg erfahren, die 1858 geboren wurde und das Bürgerspital unterstützt hat – oder über Franz Tieber, Gutsverwalter und Unternehmer, der 1984 zum Ehrenbürger ernannt wurde, nicht zuletzt, weil er einen entscheidenden Beitrag zur heutigen Entwicklung der Marktgemeinde geleistet hat. Auch über Isidor Zechner, der während des Zweiten Weltkriegs Bürgermeister war, gibt es zu berichten.
"Auch damals gab es einen Bürgermeister. Natürlich spielt die Zeit des Nationalsozialismus deshalb eine Rolle. Denn diese Zeit war entscheidend für uns alle. Aber wir haben versucht, so neutral wie möglich zu bleiben. Es geht um Geschichtsaufarbeitung, um herauszufinden, wer diese Person überhaupt war", so Tieber.

Soziale Lebensmittelpunkte

Insgesamt 14 Straßen bekommen eine Zusatzinformation. Weitere sollen folgen. Dabei stehen aber nicht nur Persönlichkeiten im Vordergrund. Es gibt auch Straßen und Wege, die nach Handwerksberufen, einstigen wichtigen Treffpunkten oder Unternehmen, die die Region prägten, benannt sind. Die Marktgasse gegenüber vom Bahnhof war, wie es der Name schon erahnen lässt, zum Beispiel früher ein sozialer Lebensmittelpunkt für die Menschen.

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