Liezen/Peggau
Schlepper festgenommen: 48 Fahrzeuginsassen entdeckt
Am Dienstag wurden gleich in zwei Bezirken, Liezen und Graz-Umgebung, verdächtige Kleintransporter von der Polizei aufgehalten. Wie sich herausstellte, waren Schlepper unterwegs, die insgesamt 48 Fahrzeuginsassen, darunter auch Kinder, transportieren.
LIEZEN/PEGGAU. Gegen 11.30 Uhr wurde Anzeige über einen verdächtigen Kleintransporter auf der Ennstal Straße (B320) im Bereich Mitterberg-St. Martin im Bezirk Liezen erstattet. Mehrere Polizeistreifen konnten den Kleintransporter, einen Ford Transit, schlussendlich anhalten. Im Laderaum des Fahrzeuges befanden sich 31 Personen (türkisch/kurdische beziehungsweise afghanische Staatsbürgerinnen und -bürger). Der Fahrzeuglenker, ein 31-Jähriger aus Schweden, sowie die offenbar illegal eingereisten Personen versuchten zunächst zu Fuß zu flüchten, konnten jedoch von den einschreitenden Polizisten angehalten werden.
Weiters ergaben sich Hinweise auf ein Begleitfahrzeug mit polnischen Kennzeichen, das in Richtung Liezen davongefahren sei. Dieses Fahrzeug konnte im Bereich Stainach angehalten und die beiden Fahrzeuginsassen (30 und 31 aus Schweden) festgenommen werden. Die 31 illegal eingereisten Personen stellten einen Asylantrag. Die drei Verdächtigen wurden in das Polizeianhaltezentrum Graz eingeliefert. Die Erhebungen sind noch nicht abgeschlossen.
Weitere Personen in Peggau aufgegriffen
In Peggau, Bezirk Graz-Umgebung, wurden gegen 13.50 Uhr von einem unbekannten Lkw-Lenker insgesamt 17 Personen bei einer Tankstelle offenbar von der Ladefläche abgesetzt. Der Lkw fuhr in unbekannte Richtung weiter. Die 17 Personen – allesamt syrische Staatsbürgerinnen und -bürger, sieben Erwachsene und zehn Kinder – stellten einen Asylantrag in Österreich. Die Ermittlungen nach dem derzeit unbekannten Lkw-Lenker sowie die Befragungen der angehaltenen Personen laufen.
Die Routen im Überblick
Die Haupt-Schlepperoute führte auch diesmal mit hoher Wahrscheinlichkeit über Serbien und Ungarn und nach Österreich bis in die Steiermark. Türkische Staatsbürgerinnen und -bürger haben die Möglichkeit der visafreien Einreise nach Serbien beziehungsweise nach Bosnien. Die Einreise erfolgt daher zumeist per Flugzeug von der Türkei nach Belgrad oder nach Sarajewo. Das Zielland ist zumeist Deutschland.
Hier gibt es, wie die Polizei mitteilt, bilaterale und multilaterale polizeiliche Maßnahmen gegen diese kriminellen Strukturen. Darüber hinaus spielt auch Rumänien eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Schleppernetzwerke in Osteuropa.
- Wenngleich die Aufgriffszahlen in Österreich im Gegensatz zu den übrigen europäischen Staaten rückläufig sind, ist der Migrationsdruck auf der Balkanroute weiterhin sehr hoch. Dies ist der Nährboden, auf dem die Schleppernetzwerke operieren.
- Die Schlepper versuchen sich an die in den jeweiligen Ländern existierenden Gegebenheiten anzupassen.
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