Bürgerbeteiligungsprozess
St. Radegund marschiert in Richtung Zukunft

Der Kurort mit Bürgermeister Hannes Kogler (4.v.l.) setzt nicht nur, aber vor allem auf Ortskern-, Ortsteilbewegung, Mobilität und Kommunikation.  | Foto:  Martin Greiner, Landentwicklung Steiermark
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  • Der Kurort mit Bürgermeister Hannes Kogler (4.v.l.) setzt nicht nur, aber vor allem auf Ortskern-, Ortsteilbewegung, Mobilität und Kommunikation.
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In St. Radegund hat man sich mit der Entwicklung des Kerns und der gesamten Gemeinde befasst. Aus dem Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligungsprozess gehen unzählige Ideen hervor. 

ST. RADEGUND. Das Motto ist richtungsweisend: "Mit mehr Lebensqualität: St. Radegund geht gemeinsam neue Wege". Der Kurort hat es sich auf die Fahne geheftet, bestehende Ressourcen zu nutzen, um zukunftsfähiger zu werden. Seit gut eineinhalb Jahren gibt es dazu einen Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligungsprozess – die Ergebnisse wurden nun präsentiert.

Konkrete Lösungen annehmen

In St. Radegund wurde in Kooperation mit der Landesentwicklung Steiermark seit November 2021 neben der Stärkung des Ortskerns mit dem Schwerpunkt, die vielen leerstehenden Geschäftslokale im Ort zu beleben, auch die Themen Verkehr und Mobilität in den Fokus genommen. "Ziel war es, gemeinsam Wege, Ideen und Visionen sowie konkrete Lösungen zu den einzelnen Themen zu finden", sagt Bürgermeister Hannes Kogler.

Der Abend, an dem die Ergebnisse präsentiert wurden, war gut besucht. In Arbeitsgruppen wird nun weitergearbeitet. | Foto:  Martin Greiner, Landentwicklung Steiermark
  • Der Abend, an dem die Ergebnisse präsentiert wurden, war gut besucht. In Arbeitsgruppen wird nun weitergearbeitet.
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Neben einer Versammlung für die Einwohnerinnen und Einwohner sowie breiten Befragung für die gesamte Bevölkerung gab es Gespräche und Workshops in den einzelnen Ortsteilen, Themengruppen sowie eine Zwischenpräsentation und eine große Projektwerkstatt vergangenen Dezember. "Die Bevölkerung hat die Angebote gut angenommen und viele Inputs gegeben", sagt Vizebürgermeisterin Heidi Taibinger und ergänzt: "Eine besonders wichtige Rolle hatte die Steuerungsgruppe, die wirklich viel Zeit und Energie investiert hat."

Drei wichtige Themen

Zu Beginn des Prozesses wurde eine Studie beauftragt und ausgearbeitet. Die Expertinnen und Experten haben Zusammenhänge unterschiedlicher Funktionen im Ort analysiert und drei Themen beziehungsweise Standorte in den Fokus genommen: die Gestaltung, Öffnung und bessere Nutzbarkeit des zentral gelegenen Doktorparks, der Umbau und die städtebauliche Einbindung des Vereinsheims und die Erweiterung der Volksschule. Diese drei Projekte stellen wichtige Schritte für einen lebendigen Ort dar und werden langfristig verfolgt. 

Sind Bürgerbeteiligungsprozesse die Zukunft?

Bei der Veranstaltung vorige Woche lag der Fokus in der Zukunft – auf jenen Projekten, die konkret entstehen sollen und dem weiteren Prozess. Die Projekte wurden von den Bürgerinnen und Bürgern selbst vorgestellt. Herauskristallisiert, und damit anscheinend die wichtigsten Vorhaben der St. Radegunderinnen und St. Radegunder, haben sich die Schwerpunkte Gemeinde- und Ortsteilentwicklung, Ortskernbelebung und Mobilität.

Wie geht es nun weiter?

Die Arbeitsgruppen treffen sich seit Herbst 2022 regelmäßig und werden dies auch weiterhin tun. Die Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen mitzumachen. Damit die Dinge am Laufen bleiben, bemüht sich St. Radegund um eine Finanzierung für eine oder einen "Ortskernkümmerin" bzw. "Ortskernkümmerer". Die Aufgabe dieser Person soll es sein, laufende Prozesse zu koordinieren, potenzielle Nutzerinnen sowie Nutzer und leerstehende Immobilien zu verknüpfen und Wissensvermittlung um das Thema Ortsentwicklung zu betreiben. "Jede, jeder kann einen Beitrag leisten, das ist gar nicht immer allen bewusst,“ meint Bürgermeister Kogler dazu.

Bürgermeister Hannes Kogler und die Gemeinde wollen bestehende Ressourcen nutzen und jede bzw. jeden ansprechen, mitzumachen. | Foto:  Martin Greiner, Landentwicklung Steiermark
  • Bürgermeister Hannes Kogler und die Gemeinde wollen bestehende Ressourcen nutzen und jede bzw. jeden ansprechen, mitzumachen.
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Das zeigt sich bereits an den unterschiedlichen Arbeitsgruppen:

  • So hat sich zum Beispiel die Arbeitsgruppe Ortskernbelebung "radegustieren" zum Ziel gesetzt, den Ortskern mit Veranstaltungen zu beleben, altbewährte wie neue, kleinere wie größere Feste sind willkommen und sollen in den Veranstaltungskalender. Alle Aktionen werden unter dem neuen gemeinsamen Namen "radegustieren" zusammengefasst und gemeinsam kommuniziert und beworben. 
  • Aus dem Ortsteilgespräch in Rinnegg mit circa 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat sich wiederum eine Gruppe herauskristallisiert, die an der Attraktivierung des Dorfplatzes Rinnegg arbeitet. Geplant sind Maßnahmen wie Geschwindigkeitsreduktion, Sitzbänke, ein kleiner Spielplatz, Parkmöglichkeit etc. Bisher konnte eine Infotafel bei der Bushaltestelle umgesetzt werden, die zu einer verbesserten Kommunikation im Ortsteil beiträgt. 
  • Und die Arbeitsgruppe "Dorfleben Willersdorf" hat den Wunsch nach mehr Kommunikation und Dorfleben geäußert. Dazu wurde im ersten Schritt eine eigene WhatsApp-Gruppe gegründet, in der es ausschließlich um Nachbarschaftshilfe geht. Man informiert sich über wichtige Termine, fragt nach Mitfahrgelegenheiten, einer Thermoskanne oder Kirschentkernern. "Es ist ein bisschen so wie früher, als man noch nicht alles selbst hatte und somit öfter die Nachbarn um Hilfe gebeten hat", meint eine Bewohnerin.

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