Steinbruch Großstübing: Bewertung des Landschaftsschutzgebiets

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Nachdem die Grüne Landtagsabgeordnete Sabine Jungwirth im Oktober eine Landtagsinitiative für den Erhalt der schützenswerten Naturlandschaft startete, liegt nun die dazugehörige Stellungnahme von Umweltlandesrat Anton Lang vor.

Naturraum schützen

Bereits im Juli 2015 stellte Ute Pöllinger, Umweltanwältin, einen Antrag auf die Feststellung der Umweltverträglichkeit. Dieser wurde jedoch abgewiesen. Jungwirth stellte sich im vergangenen Herbst daher erneut auf die Seite der Anrainer: "Neben dem Erhalt der Lebensqualität für die Bewohner ist die Erhaltung von Naturräumen auch im ökonomischen Sinne als Tourismusgebiet für die Region von wesentlicher Bedeutung." Die Landtagsabgeordnete forderte konkret, einen Schutzzweck und ein entsprechendes inhaltliches Konzept zu erarbeiten.

In der Stellungnahme von Umweltlandesrat Lang kündigt die Regierung nun erstmals an, "eine umfassende Evaluierung aller noch ausstehender Landschaftsschutzgebiete in Auftrag zu geben", denn das Gutachten belegt, dass die geplante Steinbruchsfläche einen "höchsten naturschutzfachlichen Wert von gemeinschaftlichem Interesse" hat.
Für Jungwirth sei dies "ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung". Zugleich verweist sie auf ein Gutachten des Ingenieursbüro für Biologie, das die Gemeinde Deutschfeistritz in Auftrag gestellt hat und zu folgendem Schluss kommt: "Das Vorkommen des prioritären EU-Schutzguts Alpenbock (Rosalia alpina) im Jodlgraben und insbesondere in der projektierten Steinbruchsfläche in vitalen Beständen verleiht dem Gebiet höchsten naturschutzfachlichen Wert von gemeinschaftlichem Interesse. Bei der Lokalen Population von Rosalia alpina im Grazer Bergland mit den Vorkommens-Schwerpunkten Jodlgraben, Hörgas- und Mühlbachgraben handelt es sich um die landesweit größte und bedeutendste Population! Diese befindet sich in einem hervorragenden Erhaltungszustand (A). Dieser Erhaltungszustand ist durch das projektierte Steinbruchsvorhaben und die gegenwärtigen Tätigkeiten der Forstwirtschaft massiv gefährdet."

Mit dem Beschluss des Ausschusses für Umwelt teilt die Steiermärkische Landesregierung in der Stellungnahme mit, dass im Selbstständigen Antrag der Grünen die Meinung vertreten werden, "dass der in Großstübing geplante Steinbruch sowohl die Gesundheit der in unmittelbarer Nähe wohnenden Bürgerinnen und Bürger, wie auch die besondere landschaftliche Schönheit und Eigenart des Gebiets beeinträchtigen wird". Weiters heißt es: "Nachdem der Antrag der Umweltanwältin auf Feststellung einer UVP-Pflicht negativ entschieden wurde, müsse umso mehr Gewicht auf den Landschaftsschutz bei noch zu führende Verfahren gelegt werden. Aus diesem Grund werde die Landesregierung aufgefordert für das Landschaftsschutzgebiet Nr. 28 Plesch-Walzkogel-Pfaffenkogel einen konkreten Schutzzweck und ein entsprechendes inhaltliches Konzept zu erarbeiten, da es dies (...) für dieses Schutzgebiet noch nicht gibt."

Für das Jahr 2017 wird ein 'Fitness Check für nationale Schutzgebiete' daher als dringlich angesehen. Eine umfassende Evaluierung noch ausstehender Landschaftsschutzgebiete sei in Auftrag zu stellen. Mit den Ergebnissen können die Schutzgebiete "sowohl inhaltlich als auch räumlich neu" geordnet werden.

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Die Grüne Landtagsabgeordnete Sabine Jungwirth startete eine Landtagsinitiative für den Erhalt der schützenswerten Naturlandschaft. | Foto: KK
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