Umweltfreundlicher Energie-Mix in Gleisdorf
Immer mehr Wärme entsteht in Gleisdorf durch erneuerbare Energie. Ein intelligentes Wärmenetz sorgt für individuell optimalen Energie-Mix.
Mit der Fertigstellung des größten solaren Biomasseheizwerks im Herbst 2012, das nun einen Teil der Gleisdorfer Innenstadt mit Wärme versorgt, wurde ein weiterer Meilenstein auf dem Weg in Richtung 100 Prozent Wärme aus erneuerbarer Energie gesetzt. Das Heizwerk steht im Zentrum Gleisdorfs und hat zwei Biomasseheizkessel mit 1.700 Kilowatt Heizleistung, die mit Hackschnitzel aus der Region beheizt werden. Auf dem Dach des Heizhauses erzeugt ein Windrad mit einer Leistung von 2.500 Watt Strom und eine 360 m² große Sonnenkollektoranlage liefert Wärme, die in zwei Pufferspeicher mit je 25.000 Liter gespeichert wird.
2009 hatte der Gemeinderat ein Klimaschutzziel beschlossen, demnach bis 2015 20 Prozent der Heizwärme für Häuser und Wohnungen mit erneuerbarer Energie aufgebracht werden sollen. Dieses Ziel hat Gleisdorf mit Inbetriebnahme der solaren Biomassanlage bereits jetzt erreicht.
Intelligentes Wärmenetz
Bei der Umsetzung des Klimaziels werden vom Hauptakteur Stadtwerke Gleisdorf neue Wege beschritten. Es wird ein intelligentes Wärmenetz aufgebaut, in dem Sonne, Biomasse und Gas gemeinsam genutzt werden. Dafür wurden Biomasseheizwerke, Sonnenkollektoranlagen, Pflanzenöl-Blockheizkraftwerke, ein Mini-Gasgenerator, Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, sowie dezentrale Pufferspeicher errichtet. Diese Anlagen sind über Wärmeleitungen miteinander und mit den Kundenanlagen verbunden. Zwischen Heizungs- und Kundenanlagen sind zusätzlich Glasfaserleitungen verlegt, sodass die Heizungsanlagen in Abhängigkeit vom Wärmebedarf der Kunden mit Lichtgeschwindigkeit optimal gesteuert und betrieben werden können. Das Besondere an diesem intelligenten Wärmenetz ist der kombinierte Einsatz von erneuerbarer und fossiler Energie, die je nach Angebot und Bedarf optimal genutzt wird. Vorrangig wird die kostenlose Sonnenenergie und die umweltfreundliche Biomasse für die Abdeckung der Wärmegrundlast verwendet. Gas kommt nur kurzzeitig beim Auftreten von Wärmespitzen zum Einsatz.
Sonnenkollektoren der Kunden liefern Energie
Weiters ist in Zukunft geplant, die überschüssige Wärme von dezentralen privaten Sonnenkollektoren in das Wärmenetz einzubinden. Dadurch können Kunden ihre Überschusswärme aus Sonnenenergie vor allem in den Sommermonaten an die Stadtwerke Gleisdorf verkaufen.
Die Stadtwerke Gleisdorf betreiben 45 Heizanlagen und beliefern daraus 520 Kunden mit einer Wärmemenge von etwa 10.000 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Das sind rund 30 Prozent des gesamten Gleisdorfer Haushaltswärmebedarfs. 60 Prozent dieser verkauften Wärmemenge werden mit erneuerbarer Energie erzeugt. Somit ist das Gleisdorfer Klimaschutzziel bei der Heizwärme bereits jetzt schon erreicht. Auch die heimische Wirtschaft profitiert von diesen Entwicklungen. Seit der Einführung des Klimaschutzprogrammes im Jahr 2009 wurden von den Stadtwerken Gleisdorf rund 3,5 Millionen Euro der regionalen Wirtschaft zugeführt.
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