Was die Frauen aus Graz Umgebung wirklich wollen

- <f>Setzen auf starke</f> Frauenstimmen: Birgit Krainer, Johanna Schaupp, Michaela Hartner und Sabrina Steiner
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Der Bezirk als Pilotprojekt: Um eine Gemeinde stark zu machen, braucht es die Stimmen der Frauen.
Die Steiermark ist reich an starken Frauenstimmen, doch müssen diese auch gehört werden. Unter dem Motto "Weiblich: Stark: Steiermark" haben die ÖVP-Frauen um Landesgeschäftsführerin Michaela Hartner in Graz-Umgebung als Pilotprojekt zu den Sommergesprächen geladen. Ziel der Treffen ist es, die Gemeindeentwicklung mithilfe der weiblichen Sicht der Dinge voranzutreiben.
Auf kommunaler Ebene
151.100 Einwohner hat Graz-Umgebung, 77.061 davon sind Frauen. "Laut Gesetz sind Frauen und Männer gleichgestellt, de facto gibt es jedoch nach wie vor große Unterschiede", sagt Hartner. Das Projekt zur Bürgerinnenbeteiligung will erreichen, dass Ideen, Visionen und Lösungsansätze von Frauen sowohl im gesamten Bezirk als auch auf regionaler und kommunaler Ebene eingebracht werden. "Die Stimme der Frau wird zunehmend stärker. Leider ist es aktuell noch so, dass Frauen in politischen Gremien nicht entsprechend abgebildet sind, daher ist es umso wichtiger, Frauen bestmöglich in Entscheidungsprozesse einzubinden." Alle Ergebnisse, die bei den einzelnen Sommergesprächen zusammenkommen, sollen schließlich in Projekte münden.
Chancengleichheit
Es ist, wie Hartner betont, Aufgabe einer Frauenorganisation, "Benachteiligungen zu reduzieren, indem von uns Themen aufs politische Tableau gebracht werden. Wir müssen Aktionen setzen". Bei bislang sechs Terminen (Semriach, Raaba-Grambach, Premstätten, Gratwein-Straßengel, Übelbach und Eggersdorf) trafen sich Frauen, um auch über Chancengleichheit und Frauenquoten zu sprechen. Dies sind nach wie vor aktuelle Themen. So verdient eine Frau im Durchschnitt 1.866 Euro/brutto, wohingegen die männlichen Kollegen am Lohnzettel 2.871 Euro/brutto stehen haben. Aber auch auf anderen Ebenen zeigt sich, dass Aufholbedarf an weiblicher Kraft dringend nötig ist: Von 971 Vereinen in GU werden nur 146 von Obfrauen geführt und im gesamten Bezirk gibt's nur eine Bürgermeisterin.
Wohlfühlen in GU
"Es liegt uns am Herzen, die Wünsche der Frauen nicht nur ernst zu nehmen, sondern sie auch umsetzen zu können. Frauen müssen in einer Gemeinde mitreden und gehört werden", sagt Johanna Schaupp, die zusammen mit Gemeinderätin Birgit Krainer zum Sommergespräch nach Hörgas lud.
Die Diskussionsrunden rund um das Mitspracherecht in den einzelnen Gemeinden führten bereits zu erfreulichen Ergebnissen: So sind Anliegen rund um Verkehr und die Ortsgestaltung für die Frauen besonders wichtig, das Thema Sicherheit spielt hingegen gar keine Rolle. Auf die Frage, was sie sich wünschen, antworten die Damen vor Ort z. B. mit mehr Sauberkeit auf öffentlichen Plätzen oder der Erweiterung der Zone 101. Mit Nachbarschaftshilfe, Stammtischen oder Benefiz-Projekten wollen sie sich selbst einbringen. Deutlichen Nachholbedarf für den Raum Gratwein-Straßengel und Gratkorn gibt's aus weiblicher Sicht, wenn es um Kommunikation zwischen Gemeinde und Bevölkerung sowie die Verbauung von Grünflächen geht. Allgemein einig sind sich die Anwesenden bei der Frage "Was gefällt mir in meiner Region?": Das Fördern von Kleinunternehmen, Kinderbetreuung und Sportangeboten sowie die Versorgung von regionalen Landwirten zeigen auf, dass der ländliche Bereich lebenswerter wird.
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