Ortsreportage
Werndorf schaut auf Bürger
Schulsozialarbeit, die Stärkung des öffentlichen Verkehrs und Grenzen beim Wohnbau in Werndorf.
Beginnend mit dem Schuljahr 2019/20 wird an der Volksschule Werndorf Schulsozialarbeit angeboten. Der richtige Umgang mit den digitalen Medien wird dabei Themenschwerpunkt sein. Die Gemeindevertretung nimmt den Ausbau der Volksschule zum Anlass, auch auf diesem Sektor Präventionsarbeit zu leisten. Mit dem Verein Sofa aus Seiersberg-Pirka wurde dafür ein erfahrener Partner für diese Tätigkeit gefunden. Die jährlichen Kosten werden sich auf rund 20.000 Euro belaufen.
Prävention ist wichtig
"Der Gemeindevertretung ist es sehr wichtig, dass unsere Kinder eine Hilfestellung im richtigen Umgang mit den sozialen Medien erhalten. Mit Prävention lassen sich viele Probleme von Haus aus vermeiden", so Bürgermeister Willibald Rohrer.
Stärkung der Öffis
Gemeinsam mit dem Land Steiermark wird in der Kommune auch an der Stärkung des öffentlichen Verkehrs gearbeitet. Schon ab Dezember 2019 wird der Fahrplan der S-Bahn von Werndorf nach Graz auf Kosten des Landes verdichtet. Im Sommer 2020 soll auch der Busverkehr an der B67 ausgebaut und mit der S-Bahn vertaktet werden. Wobei die betroffenen Gemeinden anteilig mitzahlen müssen. Zusätzlich wird die Gemeinde Werndorf ihre Förderungen für Verbundtickets erhöhen. "Auch achtspurige Autobahnen werden die Verkehrsprobleme unserer Region nicht lösen können. Einzig die Stärkung des öffentlichen Verkehrs und eine Bewusstseinsänderung der Menschen im Alltag können für unseren Ballungsraum Problemlösung sein. Das Privatauto ist für die meisten nicht wegzudenken und teilweise auch unverzichtbar. Mobilität ist auch ein Stück von Freiheit. Auf unnötige Fahrten sollten wir jedoch alle verzichten. Seit zwei Jahren hinterfrage ich vermehrt mein eigenes Mobilitätsverhalten. Seitdem benutze ich öfters die S-Bahn für Termine in Graz und bin auch öfters zu Fuß oder mit dem Rad im Ort unterwegs. So vermeide ich jährlich rund 50 bis 100 unnötige Fahrten mit dem eigenen Pkw", lebt es Bürgermeister Rohrer richtig vor. Eine vernünftige Regulierung der Siedlungsentwicklung wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine große Herausforderung für den südlichen Ort im Bezirk Graz-Umgebung sein. Die Erhaltung von Grün- und Erholungsflächen, intelligente Aufschließung, Schutz der schon jetzt im Ort lebenden Bewohner, der Ausbau der Rad- und Gehwege und vieles mehr wird dabei zu beachten sein. "Wir werden langfristig keine weiteren Flächen für den Wohnbau freigeben. Derzeit sind schon Hunderte Wohneinheiten in Bau oder in Bebauungsplanphase. Die Zumutbarkeit für die Anrainer muss immer im Auge behalten werden. Grün- und Erholungsflächen haben oberste Priorität", sagt Rohrer abschließend.
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