WOCHE-Konfliktsprechstunde: Raumspray & Co

Nicht nur Zigarettenrauch, auch Raumsprays und sogenannte „Lufterfrischer“ können in die Nachbarwohnung gelangen und nicht nur stören, sondern auch Allergien auslösen. Eine Nachbarin beschwerte sich bei uns, dass ihr an Asthma leidender Sohn Erstickungsgefühle bekommt, wenn die Nachbarin täglich mit ihren Reinigungsmitteln und vor allem mit Raumspray hantiert. Eine andere Familie setzte mehrmals täglich Raumspray ein, um ihren eigenen Zigarettenrauch zu überdecken. Das Gemisch drang in die Nachbarwohnung, wo eine älteren Dame sehr darunter litt. Die Übertragung von Raumsprays und Lufterfrischern erfolgt vor allem durch Heiz- und Klimaanlagen und diese können so auch in Nachbarwohnungen dringen.
Künstliche Duftstoffe begegnen uns sehr häufig: Sie sind in fast allen Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten, in Raumsprays und „Beduftern“ und werden zumeist auch in öffentlichen Gebäuden eingesetzt, in Klimaanlagen von Kaufhäusern, Einkaufszentren, Büros, usw. Inwieweit diese als Geruchsbelästigung oder sogar als Auslöser für Allergien oder Atemnot empfunden werden, ist individuell unterschiedlich. Besonders belastet sind dadurch Kinder, Ältere und an Atemwegserkrankungen leidende Menschen sowie generell AllergikerInnen. Die Umweltbehörden warnen bereits vor künstlichen Düften, da es zu wenig Untersuchungen über die Auswirkungen der verschiedenen Substanzen auf den Menschen und die Umwelt gibt. Generell wird eine Verringerung des Einsatzes von künstlichen Duftstoffen empfohlen.
In unseren Beschwerdefällen konnten die Nachbarn schließlich davon überzeugt werden, dass sie den Raumspray, auch im Sinne der eigenen Gesundheit, reduzierter einsetzen.

Die WOCHE Konfliktsprechstunde findet immer am ersten Donnerstag im Monat zwischen 16 und 17 Uhr statt. (Tel: 0316/60516623)
Sie können Ihre Anfragen auch gerne per E-Mail an die WOCHE- Redaktion unter nachbarschaft@woche.at schicken. Bitte geben Sie in der E-Mail unbedingt Ihre Telefonnummer an!