Anderes Land – andere Weihnacht
Die WOCHE hat die Finns aus Irland und Krienzers aus Stiwoll zu Weihnachtstraditionen befragt.
Die WOCHE hat sich angesehen, wie Familien von überall auf der Welt Weihnachten feiern. Fazit: ein gemeinsames Fest – unterschiedliche Traditionen.
Stiwoller Bescherung
Für Familie Krienzer aus Stiwoll beginnt Weihnachten am 24. Dezember mit dem Friedenslicht, das bei der Feuerwehr geholt und nach Hause gebracht wird. Danach gibt es einen kurzen Besuch am Friedhof, um der verstorbenen Verwandten zu gedenken. Zuhause räumt die Mutter für das Christkind auf und Papa macht den Stall, während Lisa schon ungeduldig auf die Bescherung wartet. Die Krienzers lassen das Dachflächenfenster offen und stellen Milch und Kekse für das Christkind bereit, während sie selbst im Erdgeschoß bei der Oma jausnen. Hat das Glöckchen geläutet, erwarten die Familie Sternflitzer und Geschenke. Gemeinsam singen sie „Stille Nacht“ und Oma liest traditionell eine Weihnachtsgeschichte vor.
Gegen 22 Uhr besucht die Familie die Mette, für die Lisa bisher zu klein gewesen ist. "Seit Lisa da ist, ist Weihnachten das Beste überhaupt“, schwärmt Papa Robert. Am 25. Dezember kommt noch einmal die gesamte Familie zusammen. Den Tag über wird im Hause Krienzer zusammengesessen, getrunken, geplaudert und musiziert. Für Mama Priska ist das Bedeutendste und Schönste an Weihnachten die Familie selbst.
Irisches Weihnachten
Unsere freie Mitarbeiterin Carmen Hammer hat als Au-pair für die Finns aus Mitchelstown im County Cork, Irland, gearbeitet – und weiß daher, dass bei der irischen Familie Traditionen großgeschrieben werden. Bereits am 8. Dezember schmückt die Familie gemeinsam den Christbaum und dekoriert das Haus. Den 24. Dezember nennen die Finns „Christmas Eve“ - Weihnachtsabend. An diesem bummeln die Eltern abends durch die weihnachtliche Stadt. Eine Mette besuchen die Iren aber nicht, immerhin wollen sie rechtzeitig ins Bett, um für Santa Claus ausgeschlafen zu sein.
In der Nacht auf den 25. Dezember kommt der Weihnachtsmann durch den Kamin und bringt Geschenke. Nach der Bescherung am Morgen gehen die Finns in die Kirche und treffen danach alle Verwandten, mit denen es ans "Christkindl" geht, das unserem Wichteln entspricht. Außerdem kommen an diesem Tag Sänger zu jedem Haus, die an unsere Sternsinger erinnern, allerdings ohne Verkleidung. Anfang Januar gibt es ein Weihnachten nur für Frauen. Da treffen sich Mütter und gehen aus, während die Väter auf die Kinder aufpassen. „An Weihnachten verbringen wir Zeit mit der gesamten Familie, das ist das Schönste daran“, sagt Mama Nuala.
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