Belastungsgrenze ist erreicht

Personalvertreter vorm LKH Feldbach, in dem 774 Mitarbeiter tätig sind: Hartinger, Leitgeb, Gosch, Wolf, Kaufmann (v.l.).
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  • hochgeladen von Roman Schmidt

Personalvertreter des LKH Feldbach fürchten um Mitarbeiter und Qualität.

Nulllohnrunde, Dienstpostenkürzung und unbezahlte Überstunden sind nur einige Schlagworte, die Betriebsratsvorsitzender Günter Leitgeb als Eckpfeiler einer dramatischen Entwicklung im Verbund der Landeskrankenhäuser Feldbach und Fürstenfeld anführt. Die Überbelastung schlage sich 2011 mit 48.397 Krankenstandsstunden nieder. Das seien 27 Dienstposten, die vom restlichen Personal zusätzlich geleistet werden müssen. „Unsere Mitarbeiter arbeiten, bis es nicht mehr geht.“
Alleine Überstunden, Mehrleistungen und Urlaub würden in Feldbach und Fürstenfeld 58 Dienstposten entsprechen. „Die Krankenanstaltengesellschaft presst die Mitarbeiter wie eine Zitrone aus. Da geht nichts mehr. Die Kerne sind schon draußen und übrig ist nur noch das trockene Fleisch“, formulierte der steirische Zentralbetriebsrat Manfred Wolf anschaulich. AK-Vizepräsident Franz Gosch legt nach: „Die Kages nutzt die soziale Kompetenz der Mitarbeiter brutal aus.“ Verantwortungsgefühl wird zum Problem, weiß Markus Kaufmann, Leitgebs Stellvertreter: „Pflegehelfer und Krankenschwestern brechen Urlaube ab oder kommen mit Fieber ins Krankenhaus, um das Team nicht im Stich zu lassen. Erholungsphasen sind nicht mehr gegeben. Dienstpläne halten nicht.“
„Wenn man beim Personal sparen will, muss man die Umfeldvoraussetzungen ändern“, appelliert Johann Hartinger, ÖAAB-Bezirksobmann. Er ist doppelt in Sorge, gehe es doch nicht nur um Mitarbeiter, sondern auch um Patienten. Hartinger ortet einen Dokumentationswahn: „In 40 Prozent der Arbeitszeit dokumentiert eine Krankenschwester, was sie in 60 Prozent der Zeit gemacht hat.“
Christian Rath (Betriebsdirektor LKH Feldbach) stimmt den Personalvertretern zu, kritisiert aber die Überzeichnung. 1,8 Prozent des Personalbudgets seien finanziell nicht bedeckt. „Der Leistungsdruck ist gestiegen. Der Eigentümer weiß, dass wir an der Grenze sind.“

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