Zwischen Graz-West und Graz-Ost
Hunderter auf A2 könnte bleiben

- A2 bei Feldkirchen ist meist befahrener Abschnitt nach der Tangente.
- Foto: KK
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Zwischen Graz-Ost und Graz-West soll der 100er bleiben. Das fordert auch Feldkirchen für den Lärmschutz. Ob das rechtlich möglich ist, wird die Zukunft weisen. Jetzt soll einmal ergebnisoffen geprüft werden.
FELDKIRCHEN BEI GRAZ. Es waren vor allem Forderungen an die mögliche neue blau-schwarze Bundesregierung, die die steirische Landesregierung bei ihrer Klausur am Wochenende in Seggauberg präsentierte. Darunter etwa der dreispurige Ausbau der Pyhrnautobahn im Süden von Graz oder die A2-Anschlussstelle für Hart bei Graz. Ein Thema, das in der Steiermark "ergebnisoffen" überprüft werden soll, ist der derzeit geltende Luft-Hunderter. "Wir bekennen uns klar zum Individualverkehr und zum Auto, daher werden wir unmittelbar eine faktenbasierte, ergebnisoffene Prüfung starten", erklärte Landeshauptmann Mario Kunasek. Das würde dann vor allem die Autobahn-Abschnitte im Bezirk Graz-Umgebung und insbesondere auch die Gemeinde Feldkirchen bei Graz betreffen. Das ruft Feldkirchens ÖVP-Ortschef Erich Gosch auf den Plan.

- Wird dieses Verkehrszeichen bald Geschichte sein?
- Foto: MMV/Neumayer
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Lange für Hunderter gekämpft
Er und auch seine Vorgänger haben jahrelang um diesen Hunderter, auch für den Lärmschutz im Ortsgebiet gekämpft. "Wenn der Luft-Hunderter in unserem Ortsgebiet fällt, brauchen wir eine Alternative zum Lärmschutz. Ich habe mit vielen Mitstreitern sehr darum gekämpft, dass der IGL-Hunderter fix im Ortsgebiet der Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz installiert wurde. Dadurch gibt es eine messbare Lärmentlastung, besonders für die Schulen. Ich bin gegen eine stärkere Belastung unserer Bürger", betont Gosch. Naturgemäß relativ gelassen reagiert darauf Feldkirchens FPÖ-Vizebürgermeister David Wilfling. "Der geplante Wegfall des IGL-100ers im Grazer Süden ist zu begrüßen. Davon unberührt bleibt jedoch das Teilstück der A2 zwischen den Knoten Graz-Ost und Graz-West. Diese Geschwindigkeitsbeschränkung findet ihren Ursprung nicht zuletzt in Überlegungen zur Verkehrssicherheit und wird nach aktuellem Stand auch bestehen bleiben. Es handelt sich bei diesem Teilstück schließlich um einen der am stärksten befahrenen Autobahn-Abschnitte Österreichs", so Wilfling, der als Pressesprecher bei der Regierungsklausur Einblick nehmen konnte.
Divergierende Rechtsansichten
Ob das in der Gesetzgebung dann so einfach über die Bühne gehen kann, stellt Bürgermeister Gosch allerdings infrage. "Ich habe kein Problem damit, dass es ergebnisoffen geprüft wird. Unser 100er beruht allerdings auf der Basis einer eigenen Verordnung im Immissionsschutzgesetz-Luft (IG‑L). Das war eine Sonderlösung für Feldkirchen. Wenn das Gesetz fällt, ist auch unserer Hunderter weg. Ich muss für unserer Bürger darauf hinweisen, dass diese Verordnung eng damit verknüpft ist. Verschlechtern darf es sich auf keinen Fall, das wäre ein Schlag für unsere Bevölkerung. Das jetzt aufs Spiel zu setzen, ist für uns ganz dramatisch. Sollte der Hunderter gefährdet sein, werde ich natürlich mobilisieren", stellt der Ortschef abschließend klar.
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