Überforderung?
Richtiges Verhalten gegenüber Alzheimer-Patienten

Wie geht man damit um, wenn ein geliebter Mensch Stück für Stück die Kontrolle verliert? Ich war als Sohn selbst betroffener Angehöriger. Zuerst kommt die Phase des Verdrängens – man will es nicht wahrhaben.
  • Wie geht man damit um, wenn ein geliebter Mensch Stück für Stück die Kontrolle verliert? Ich war als Sohn selbst betroffener Angehöriger. Zuerst kommt die Phase des Verdrängens – man will es nicht wahrhaben.
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1. Verhalten nicht persönlich nehmen: Das Verhalten ist durch die Erkrankung bedingt. Bei herausfordernden Situationen verlassen Sie kurz das Zimmer, um sich wieder zu sammeln.

2. Alltag strukturieren und Orientierung bieten: Um Überforderung zu vermeiden, sollten Sie den Alltag des Patienten so einfach wie möglich gestalten. Äußere Auslöser wie grelles Licht, bestimmte Personen oder zu viel Lärm sollten reduziert werden.

3. Auf Gedankenwelt des Erkrankten einlassen: Achten Sie auf eine wertschätzende und einfühlsame Haltung. Wichtig ist, sich auf die Gedankenwelt und Realität des Erkrankten einzulassen. Versuchen Sie, den Auslöser der Aggression herauszufinden. Keine Zurechtweisungen oder Richtigstellungen!

4. Auf eine einfache Kommunikation achten: Sprechen Sie langsam, deutlich und in kurzen Sätzen. Gesten und eine deutliche Körpersprache können beim Verständnis helfen. Nutzen Sie Fragen, die mit „ja" oder „nein" beantwortet werden können. An Blick- und Körperkontakt denken!

QUELLE: GEMEINNÜTZIGE ALZHEIMER FORSCHUNG INITIATIVE E.V. (AFI)

Mein persönlicher Rat:
Wie geht man damit um, wenn ein geliebter Mensch Stück für Stück die Kontrolle verliert? Ich war als Sohn selbst betroffener Angehöriger. Zuerst kommt die Phase des Verdrängens – man will es nicht wahrhaben. "Wenn die Angehörigen an einen Punkt gekommen sind, an dem sie nicht mehr gegen die Krankheit kämpfen, wird es leichter für Sie – glauben Sie mir". Es hat lange gedauert, das zu akzeptieren. Als ich es geschafft habe, mich auf seine Welt einzulassen, wurde es besser.

Erich Timischl/ehrenamtlicher Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit im Pflegewohnhaus Fernitz  und Regionaut

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