Zum Dreck gehört noch Mut

- Spektakuläre Tricks werden beim "Dirten" bei hohem Luftstand fabriziert.
- Foto: WOCHE
- hochgeladen von Christian Knittelfelder
Die Sportart "Dirten" hat in Mühldorf eine neue Heimat und Mutige gefunden.
Vor Dreck haben die tollkühnen Kerle sowieso keine Scheu, vielmehr strotzen sie vor Mut. Während die Fußballer nebenan dem Ball nachjagen, springen ein paar blutjunge Burschen wagemutig mit dem Rad hoch über große Lehmhügel. „Dirten heißt das“, klärt der 13-jährige Gregor Kleindienst auf und wirft sich auf sein spezielles Rad, das mit breiten Reifen und einem tiefgelegten Sattel ausgestattet ist. Dann stellt er sich auf die Hügelspitze, nimmt Anlauf, springt hinaus und dreht Körper und Rad spektakulär hin und her. "Der Trick heißt No-foot-cancan", erzählt er danach. „Profis erreichen einen Luftstand bis zu zehn Meter, bei uns sind es auch schon vier“, wirft der Jüngste, Gabriel Unger (12), ein. Mittlerweile hat sich in Mühldorf dank der neuen Anlage eine Szene des Dirtjumps entwickelt. „Früher mussten wir unsere Eltern fragen, ob sie uns nach Graz bringen. Dann hat uns die Gemeinde im Sommer alles hergerichtet – vom Bagger bis zur Erde“, freut sich Martin Herbst (15) über die beliebten „Erdenhaufen“.
Am Rad drehen
Gregor Kleindienst hat sogar schon bei Contests mitgemacht, bei denen Style, Höhe, Landung und der Schwierigkeitsgrad bewertet werden. Stürze sind bei diesem Sport natürlich nicht ausgeschlossen. Darüber grinsen die Jungs höchstens leicht beschämt, zeigen sich aber durchaus verantwortungsvoll: „Den Mut muss man langsam lernen. Man beginnt bei den kleineren Hügeln. Wenn man das Gefühl dafür hat, springt man sowieso immer weit und hoch genug. Allerdings, wenn der Sprung misslingt, muss man in der Luft sofort abspringen, sonst holt man sich mehr als kleine Schrammen."


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